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Tuesday@Secession Event
19.30–24 Uhr
Tuesday@Secession:
Gabu Heindl
Johanna Tinzl
Belinda Kazeem-Kamiński & Stephanie Misa
Veranstaltungsreihe
Zur zehnten und letzten Veranstaltung der Reihe Tuesday@Secession laden wir herzlich zu einem gemeinsamen Abend in den Garten der Secession ein. Es werden Beiträge von Gabu Heindl, Johanna Tinzl mit Eva Seiler sowie Stephanie Misa & Belinda Kazeem-Kamiński zu sehen sein.
19:30 Uhr – Gabu Heindl
Gabu Heindl präsentiert Teile ihrer Arbeit Housing Manifesto, die sich mit stadtpolitischen, architektonischen und theoretischen sowie künstlerischen Mitteln konkreten intersektionalen und transgenerationalen Alternativen zur Wohnungskrise widmet. Die Arbeit daran hat sie in diversen aktivistischen, praktischen und diskursiven Arbeitszusammenhängen aufgenommen, beispielsweise als Teil ihrer Publikation Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung (2020) und in ihrer Einzelausstellung Urban Conflicts – A Housing Manifesto in der Brno Gallery of Architecture (2021).
20:45 Uhr – Johanna Tinzl mit Eva Seiler
In ihrem Essayfilm BEYOND FUTURE fragen die beiden Künstlerinnen Johanna Tinzl und Eva Seiler nach der Zukunft. Auf der Suche nach Bildern, die sich noch nicht materialisiert haben, zielt ihr filmisches Forschungsprojekt darauf ab, die Zukunft in einer Gegenwart zu finden, die sich erst noch von den Fesseln ihrer Vergangenheit befreien muss.
„Wir fuhren von Detroit ins Silicon Valley, quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Von Osten nach Westen. Ausgangspunkt war Detroit. Die Stadt, die ein Synonym für den Niedergang der industriellen Fertigung wurde, wie wir sie bisher kannten. Als Fortbewegungsmittel für die Reise haben wir das Auto, als Format den Roadtrip gewählt, da selbst in der postindustriellen Gesellschaft das Auto trotz Klimawandel noch immer für Autonomie und für Freiheit steht.
Die USA boten/bieten für unser Interesse an Zukunftsvisionen ein sehr vielfältiges Forschungsfeld:
Zukunfts- und Technikgläubigkeit, verschiedene alternative Lebensentwürfe und ihre Zukunftserzählungen und eine in der Gesellschaft verankerte Kultur des Civil Rights Movement. …“
Für den letzten Abend der Tuesday@Secession Reihe laden die beiden Künstlerinnen ein, sie bei ihrer Reise zu begleiten und an einer anschließenden Diskussion teilzunehmen. Der Film bedient sich des ‚Magic-Realism‘ und stellt so die Verschmelzung von realer Wirklichkeit (greifbar, sichtbar, rational) und magischer Realität (Halluzinationen, Träume) dar. Eine dritte Realität, als Synthese aus den uns geläufigen Wirklichkeiten, entsteht.
22 Uhr – Stephanie Misa & Belinda Kazeem-Kamiński
Stephanie Misa und Belinda Kazeem-Kamiński beenden die Reihe Tuesday@Secession mit einer besonderen Note. Flankiert von dem berühmt-berüchtigten und legendären DJ-Kollektiv Bicha Boo (Mzamo Nondlawana & Pêdra Costa) sowie weiteren besonderen Gästen wird die Veranstaltung mit der Vorführung von zwei Videoarbeiten eröffnet: The Diamond (Princess) Is Forever (2020) von Stephanie Misa, James Clar und Multiple Spirits (Mika Maruyama & Mai Endo) und Respire (2022) von Belinda Kazeem-Kamiński. Anlässlich der Aufnahme verschiedenster neuer Mitglieder geben sie so den Ton für einen Abend des fröhlichen Feierns und des gemeinsamen Zusammenseins an. Erwartet Bilder, Klänge, Tanz und möglicherweise auch Gesang.
Programmiert vom Vorstand der Secession
Kuratiert von Christian Lübbert
Biografien
Gabu Heindl ist promovierte Architektin, Stadtplanerin und Aktivistin in Wien. Heindl ist Professorin für „Architektur Stadt Ökonomie“, Fachgebiet Bauwirtschaft und Projektentwicklung an der Uni Kassel und lehrt an der Architectural Association in London. Sie war Professorin für Städtebau in Nürnberg und Gastprofessorin an der Sheffield University. Ihr Doktorat absolvierte sie an der Akademie der Bildenden Künste Wien und war als Postgraduate an der Princeton University.
Mit ihrem Studio GABU Heindl Architektur fokussiert sie sich auf den öffentlichen Raum, öffentliche Bauten, bezahlbares Wohnen sowie auf Kollaborationen in den Bereichen Geschichtspolitik und kritisch-künstlerische Praxis. Darunter: Schul- und Kindergartenbauten, Stadtkino Foyer (2013), Filmmuseum Wien (2008), Intersektionales Stadthaus (2016), SchloR (im Bau), diverse Ausstellungsarchitektur u.a. im Jüdischen Museum Wien, Wienbibliothek, Haus der Geschichte Österreich, sowie eigene Ausstellungsbeiträge, u.a. in Venedig, New York und Hong Kong. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen, zuletzt erschienen: Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung, Wien 2020.
Johanna Tinzl lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre Praxis umfasst ein breites Spektrum von Medien und basiert auf einer sensiblen und partizipativen Auseinandersetzung mit der Geschichte bestimmter Menschen, Communities und deren Orte, die sie mit kollektiven Erinnerungen und politisch motivierten Prozessen der Repräsentation verknüpft. Dabei gilt ihr besonderes Interesse der Performativität historischer Erzählungen und der Sichtbarmachung prekärer Momente des Politischen im Alltäglichen. In ihren sowohl fiktionalen wie auch dokumentarischen Zugängen und ihrer steten Bedachtnahme auf vielstimmiges Erzählen, hinterfragen und konterkarieren Tinzls Arbeiten monolithische Konstruktionen von Geschichte.
Tinzl‘s Arbeiten wurden international bei Ausstellungen, Screenings und Workshops gezeigt und diskutiert. Zuletzt im Kunstraum Lakeside in Klagenfurt gemeinsam mit Eva Seiler (2021), online im Belvedere 21 (2020) und in der Kunsthalle Wien (2020).
Eva Seiler lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien und an der Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen Szenografie und Bildhauerei. Ihr künstlerischer Zugang befragt die Rollen in der Mensch-Tier-Beziehung und wie die Koexistenz von menschlichen und nicht menschlichen Tieren in Zukunft vollzogen wird. Entsprechend den hybriden Beziehungsmodi verwendet sie für ihre Objekte sowohl organische Materialien als auch Industrieprodukte.
Belinda Kazeem-Kamiński ist eine in Wien lebende Künstlerin und Autorin. Ihre Arbeiten, die das Dokumentarische mit dem Fiktiven verbinden, manifestieren sich in einer Vielzahl von Medien und untersuchen die Gegenwart innerhalb einer Vergangenheit ohne Abschluss. Ihre aktuelle Ausstellung Seven Scenes ist bis zum 20. November 2022 bei Camera Austria Graz zu sehen.
Stephanie Misa ist eine bildende Künstlerin, die ebenfalls in Wien lebt. Misas Arbeit zeigt ein ständiges Interesse an komplexen und vielfältigen Geschichten, die sie in ihren Installationen, Skulpturen, Videos, Drucken und Schriften verarbeitet. Ihre jüngste Ausstellung The Snake & the Archive in Zusammenarbeit mit Multiple Spirits (Mika Maruyama & Mai Endo) ist bis zum 15. September 2022 im Koda House auf Governor’s Island in New York zu sehen und wird im September 2022 auch im Pengerkatu 7 – Työhuone in Helsinki zu sehen sein.
Bicha Boo Collective ist ein performatives und festliches audio-visuelles Kollektiv von Mzamo Nondlwana & Pêdra Costa, das Tracks von Schwarzen, Indigenen und People of Color mit Fokus auf Frauen, Trans* und Queer-Künstler*innen spielt und makes you shake your ass since 2017.