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Body Embedding Event
Nguyen Phuong Linh, Thyitar, anGie seah, Wen Jing, Đejmi Hadrović, Intan Rafiza, Sara Lanner, Nicole Sabella, Marlene Hausegger, Conny Zenk, Barbis Ruder, Brigitte PRINZpod, Deborah Hazler, Female Obsession, Janani Cooray, Viktoria Tremmel, Lea Titz
Kuratiert von Ursula Maria Probst und Hongwei Duan. Kuratorische Assistenz: Wanyuan Liang
19.30 Uhr: Performances
anGie seah: Under your skin
Female Obsession: BREATH IN. BREATH OUT. YOU CAN DO THIS.
Die “Embodiment”-Forschung in Psychologie, Neurowissenschaften und kognitiven Neurowissenschaften sammelt immer mehr Erkenntnisse darüber, dass grundlegende Funktionen des Fühlens, Denkens und des Ich-Bewusstseins ohne körperliche Interaktion mit der Welt und unbewusste Wahrnehmungen aus dem Körper selbst nicht möglich sind. Die Künstliche Intelligenz der Zukunft wird sich weniger auf “Deep Learning”, das Füttern der Systeme mit Unmengen von Daten, oder klassische KI stützen, sondern zunehmend die Wechselwirkungen zwischen Körperbewegungen und Bewusstsein konzentrieren.
Donna Haraways Thesen zu “Situated Knowledges: Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg der Partialperspektive” bilden einen zentralen Aspekt der Ausstellung BODY EMBEDDING. Haraways Konzept des “situierten Wissens” zeigt wie die Wahrnehmung einer Situation immer eine Frage des verkörperten, verorteten Subjekts und seiner geografisch und historisch spezifischen Perspektive ist, einer Perspektive, die ständig durch die aktuellen Bedingungen strukturiert und umstrukturiert wird. Diese Verschiebung unterstreicht, dass “situiertes Wissen” dynamischer und hybrider ist als andere Epistemologien und eine “mobile Positionierung” beinhaltet.
Die feministische Philosophin Judith Butler schrieb über demokratische Massenversammlungen: „Damit Politik stattfinden kann, muss der Körper erscheinen.“ Der Krieg und der Einsatz roher Gewalt ist eine Pervertierung dieser Aussage. Der Körper wird als Ressource, Munition und Schutzwall politisch missbraucht. Instabile Situationen verschärfen bestehende Diskriminierung von Frauen und Mädchen und setzen sie einem erhöhten Risiko von Femiziden, Folter und sexueller Misshandlung aus. Der Appell, dass wir eine feministische Außen- und Sicherheitspolitik brauchen, wird derzeit in politischen und intellektuellen Foren heftig diskutiert.
In dem Projekt BODY EMBEDDING, das als Artist in Residence Programm in Kooperation mit südosteuropäischen Kultureinrichtungen ins Leben gerufen wurde und an dem Künstler:innen aus verschiedenen geopolitischen Regionen Asiens - Singapur, Myanmar, Malaysia, Vietnam, Indonesien, Nepal, Sri Lanka, China und Europa – Slowenien und Österreich - teilnehmen, wird der Kanon der Geschichtsschreibung durch narrative Strukturen einer “Herstory”, die aus einer situierten Erfahrungs- und Wissensproduktion abgeleitet sind, neu formuliert.
Eine Kooperation des AIR Programm Body Embedding, Fluc Wien und FÜNFZIGZWANZIG Salzburg, wo bis 15.7. 2022 die die Finissage von BODY EMBEDDING stattfindet.