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Klaus-Martin Treder: #dash Event
KOENIG2 by_robbygreif
09|06 - 02|07|22
KLAUS-MARTIN TREDER
#dash
Eröffnung: Donnerstag, 09|06|22, 18-21 Uhr
Die Malerei im Werk Klaus-Martin Treders findet ihren Kontext im soziokulturellen Referenzspektrum von Farbe als Material und Bedeutungsträger sowie gegenständlicher Dingwelten. Mit synthetisch hergestellten drippings und layerings, Fertigteilen aus Farbe, die als Archiv angelegt und am Bild inszeniert sind, wird methodisch der Mythos gestischer Authentizität dekonstruiert und Malerei aus einem analytischen Impetus heraus reflektiert. Systematisch wird das Objekthafte, illusionslos Materialistische der künstlerischen Materie hervorgekehrt und die Inszenierung durch das Einstreuen, neuerdings Platzieren von Dingen fortgesetzt, die in einem völlig eigenständigen Prozedere bearbeitet und auf der Farbschüttung befestigt werden. Sie dienen als Zwischenstadium hin zur Malerei, naturalisierte Malmittel, Objekt und Farbträger zugleich, deren faktische und visuelle Funktion bildnerisch erprobt wird, während ihr Referenz- und Zeichenwert auszuhandeln ist. Als Kontextimporte verbinden sie sich mit der körperlich getrimmten Malerei zu einer Art anthropologischer Abstraktion.
Gegenüber den Bildern kommen die Objekte, die neben ihnen Stellung beziehen, einem radikalen Registerwechsel gleich. Tatsächlich sind sie jedoch aus diesen hervorgegangen. Als mittlerweile selbstständige Gestalten im Raum flankieren sie, keinem klassischen skulpturalen Verständnis folgend, eher fragil und in simpelster Nüchternheit die verhandelten Themen.
Die komplexe Frage, welche Gestalt Malerei angesichts künstlerischer wie ökonomischer Prägungen heute annehmen kann, wird in den ausgestellten Arbeiten Klaus-Martin Treders auf eine Option hin verhandelt, die, nicht ohne Exzentrik, vom Material her gedacht in einem gesellschaftlichen Resonanzraum aufgeht.
(Sonja Klee, 2022)