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Ferdinand Melichar: Willkommen bei den Rousseaus Event

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Von Mittwoch
01. Juni
2022
bis Freitag
01. Juli
2022
17:00
Bildende Kunst Eröffnung

Smolka Contemporary freut sich, Sie zum Opening von Ferdinand Melichars Ausstellung Willkommen bei den Rousseaus einladen zu dürfen!

Opening
Mittwoch, 1. Juni 2022, 17 – 20 Uhr

Um 18:30 Uhr eröffnet Dr. Elisabeth Voggeneder, künstlerische Direktorin des Forum Frohner, die Ausstellung.

Henri Rousseau war ein begeisterter Hobbymaler, aber allen liebevollen Hänseleien und Witzen von Picasso und Co. zum Trotz, hängen seine Bilder heute im MoMa und das freut mich. Er liebte es Urwälder zu malen, schon deshalb mag ich ihn. Er hatte die Idee, dass Natur die Menschen glücklich macht, dass die Menschen nur mit den Augen in einem von ihm geschaffen Wald herumzugehen brauchen, um zufrieden mit ihrer Existenz, ihrem Dasein zu sein. Das glaube ich jedenfalls, wenn ich seine Bilder betrachte. Auch ich gehe gerne in den Wald und im Winter, wenn die Laubbäume kahl sind und nur ihre nackten Stämme zu sehen sind, alle Farben verschwunden sind, alles grau, braun und schwarz ist, dann male ich den Wald im Sommer, das üppige Grün, das Licht das durch die Laubkronen zum Boden fällt, die Büsche und Gräser, dann gehe ich mit meinen Pinseln auf meinen Leinwänden im Wald herum, so wie der alte Zöllner vor 120 Jahren.

Der andere Rousseau, der Philosoph, war keineswegs naiv. Er war ein scharfer Denker, ein Verstandesmensch, Aufklärer, und doch hatte auch er ähnliche Vorstellungen vom Wirken der Kräfte der Natur auf den Menschen. In totaler Verkürzung kann man sagen, er sah den Menschen als Teil der Natur und erst durch seine Loslösung von dieser, durch sein Bestreben, sich die Natur zu seinen Zwecken zu unterwerfen, verlor er seine Unschuld, geriet er aus dem Gleichgewicht. Wie wir heute wissen, ist durch diese Tatsache vor allem auch die Natur aus dem Gleichgewicht geraten. Als der Mensch noch eins mit ihr war, war er auch im Einklang mit sich selbst. Laut Rousseau ist der Mensch von Natur aus gut. Erst Besitzstreben und Fortschrittsdenken haben ihn böse und zerstörerisch gemacht.

Alle großen Ideen der Menschheit sind im Grunde naiv: Liebe, Gleichheit, Freiheit, usw. Es geht darum, sie so darzustellen, zu erklären, dass sie ernst genommen werden müssen und so verhält es sich auch mit der Malerei. Malen ist ja an sich einfach und eben deshalb ist es so schwer.

– Ferdinand Melichar

 
Archiv-Screenshot:

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