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durchgehen Event
initiert von Elisabeth Frassl und Maria Hanl
beteiligete Künstler*innen: Anemona Crisan, Zenita Komad, Claudia Bitter, Maria Hanl, Lisi Frassl, Timo Brandt
Eröffnung: 3.5. 2022 von 17.00-20.00 Uhr
17.30 Lesung: Jan David Zimmermann
Ort: Kleingasse 6-18,1030 Wien - vier halböffentliche Durchgänge.
Die Ausstellung ist bis zu den Sanierungsarbeiten des Hauses jederzeit zugänglich.
Wenn wir durch etwas durchgehen, kann das rein örtlich gesehen eine Passage sein, die uns von einem Ort zum anderen führt. Im Sinne von “durchmachen” erleben wir neue Situationen, die uns vor neue Herausforderungen stellen und im Sinne von “durchgehen bzw. prüfen” stellen wir z.B. Überlegungen an, welche Dinge geändert werden können oder geändert werden müssen. “Durchgehen” ist immer Bewegung. Bewegung bedeutet Veränderung und Lebendigkeit.
In der chinesischen Philosophie ist der Begriff “tong” ein zentrales Konzept des Denkens. “Tong” kann übersetzt werden als “Durchgang” und interessanterweise auch als “Kommunikation”. Das Leben selbst kann demnach als Korrespondenz verstanden werden. Dabei kommt es auf die Durchgängigkeit bzw. Durchlässigkeit der jeweiligen Person an, welche Intensität diese “Weltbeziehung” (vgl. Hartmut Rosa) auszeichnen kann.
Wenn eine Ausnahmesituation, plötzlich ein neues Licht auf alles Gewohnte, Routinierte, und scheinbar Selbstverständliche wirft. Wenn nichts mehr wie vorher ist und wir uns fragen: Was kommt danach? Dann befinden wir uns in einem Zwischenraum, in einem Durchgang der auch zum Innehalten einladen kann.
Dieses künstlerische Projekt ist eine Einladung an alle “Durchgehenden” einen Ort neu und anders zu erleben. Nicht in seiner Reduktion als schnellstmöglich durchzuschreitende Passage von A nach B, sonder als eine Möglichkeit, im Fortschreiten von Ort zu Ort, Wissen über sich selbst und die Welt zu formen.