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Michael Haneke Retrospektive: Lemminge Event
Michael Haneke wird im Rahmen der Eröffnung seiner Retrospektive im Österreichischen Filmmuseum am 4. März um 18:00 Uhr sowie bei der Vorführung der neuen digitalen Fassung von Lemminge am 5. März persönlich anwesend sein.
18.00
Lemminge – Teil 1: Arkadien
1979, Michael Haneke
In Anwesenheit von Michael Haneke / Freier Eintritt für Fördernde Mitglieder
Lemminge – Teil 1: Arkadien
Regie, Drehbuch: Michael Haneke; Kamera: Jerzy Lipman, Walter Kindler; Schnitt: Marie Homolková; Musik: Franz Schubert, Ludwig van Beethoven, Alexander Steinbrecher; Darsteller*innen: Regina Sattler, Christian Ingomar, Eva Linder, Paulus Manker, Christian Spatzek. AT/BRD, 1979, DCP, Farbe, 113 min. Deutsch
Im Wiener Neustadt der späten 1950er Jahre ist das Erwachsenwerden nicht so einfach. Da helfen auch die Verheißungen der Popkultur nicht. Das semi-autobiografische Generationendrama Lemminge ist Hanekes Debüt als Regisseur und Autor in Personalunion; es exponiert ein Weltbild, das sein Werk fortan durchziehen wird und verhandelt es in einer Form, wie er sie in 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls und später in Code: inconnu wieder aufgreifen wird. Haneke verflicht die Wege bzw. “Schicksale” mehrerer Figuren, die er allmählich zusammenführt. Hier sind es Eva, Christian, Fritz und das großbürgerliche Geschwisterpaar Sigrid und Sigurd. Fünf Gymnasiast*innen in den Fängen der Werteordnungen ihrer Elterngeneration: Als “Lemminge” und “Wühlmäuse” verflucht sie einer der Väter und attestiert ihnen das “sinnlose Ziel, wie sie, bald zu krepieren.” Der Weg dorthin ist zuweilen komischer als es die späteren Filme Hanekes vermuten lassen. In der Werbung würde man sagen: ein Spaß für die ganze Familie! (K.M.)
20.30
Lemminge – Teil 2: Verletzungen
1979, Michael Haneke
Freier Eintritt für Fördernde Mitglieder
Lemminge – Teil 2: Verletzungen
Regie, Drehbuch: Michael Haneke; Kamera: Jerzy Lipman; Schnitt: Marie Homolková; Musik: Johann Sebastian Bach; Darsteller*innen: Monica Bleibtreu, Elfriede Irrall, Rüdiger Hacker, Wolfgang Hübsch. AT/BRD, 1979, DCP, Farbe, 107 min. Deutsch
Der zweite Teil des existenzialistischen Epos führt in die 1970er Jahre. Jene, die überlebt haben, sind erwachsen geworden – begleitet von bitterer Erkenntnis. Zwei Möglichkeiten, so der Arzt Fritz Naprawnik, biete die conditio humana: “Gleichgültigkeit oder Verletzen … und Verletztwerden”. Die Worte markieren den Beginn seiner Liebesaffäre mit Eva Beranek, der Ehefrau seines Jugendfreundes Christian, die er im Spital trifft und aufrichtet. Christian hatte ihr einen Laufpass gegeben, der in einem Nervenzusammenbruch resultierte. Zusammengeführt werden die aus dem ersten Teil bekannten, im zweiten Teil jedoch anders besetzten Figuren von Sigrid Leuwen, die ein Abendessen organisiert. Chronik einer Generation, die an ihren Formen und Förmlichkeiten scheitert: “Weil ich mir wirklich einrede, dass Formen etwas zusammenhalten, was längst auseinander gefallen ist …”, wie es bezeichnenderweise Christian, der Bundesheeroffizier, zusammenfasst. (K.M.)