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Landschaftsbilder, in Einzelbilder zerlegt, wie Postkarten, wechseln einander ab
Eröffnung | Freitag, 4. März 2022, 17:00 - 22:00 Uhr
Ein Projekt im Rahmen von FOTO WIEN
In Österreich gibt es rund 5000 Kriegerdenkmäler zum Gedenken an im Ersten und Zweiten Weltkrieg gestorbene Soldaten. Sie besitzen im Gegensatz zu Denkmälern und Erinnerung an verfolgte, vertriebene und ermordete Personen einen besonderen Stellenwert hinsichtlich Quantität, Pflege, Erhaltung und Verortung. Unzählige unbekannte Orte an denen Verbrechen begangen, an denen eine unbekannte Anzahl von Menschen ermordet wurden, sind weder im öffentlichen Gedächtnis präsent noch durch ein Erinnerungszeichen sichtbar gemacht.
Kriegerdenkmäler liegen meist prominent im Ortskern, auf Haupt- oder Kirchplätzen. Manchmal existieren zusätzlich Erinnerungszeichen in Form von Kriegsgräbern auf Friedhöfen, in denen neben Wehrmachtssoldaten auch Häftlinge aus Konzentrationslagern begraben liegen.
In den Fotografien wird der Blick von den vermeintlichen Helden abgewandt, das Fotomotiv des Kriegerdenkmals dezentralisiert. Die Geste des Abfrottierens der Namen von Kriegsgräbern auf denen auch Wehrmachtssoldaten stehen, stellt im Gegensatz dazu eine Sichtbarmachung dar. Die Gravur der Namen verfolgter, vertriebener und ermordeter Personen erscheint beim Abreiben wieder auf der Papieroberfläche.
