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11.01./ 12.01.
19.30 Uhr
TQW Halle G
Ligia Lewis entwickelt eine Choreografie für sieben Performer*innen, eine Komposition, die auf dem Ausschluss Schwarzer und anderer nicht-weißer Menschen basiert. Als Reaktion auf diesen „dark space“ der Aussparung nutzt Lewis die Dunkelheit als Ort für kritische Bilder und Imaginationen. Dabei verwendet sie die frühe musikalische Form der Complainte – ein langes Klagelied oder musikalisches Gedicht. Durch das Zusammentreffen von Komödie und Tragödie evoziert Lewis mit poetischer und komödiantischer Kraft eine einzigartige theatralische Sprache voll von schwarzem Humor und surrealistischen Bildern, die jede Vorstellung von historischem Fortschritt zunichte macht.
Lewis imaginiert eine Welt außerhalb der Zeit, eine Welt im Stillstand. Kann eine Geschichte, die voller Fehler, Lücken und Löcher ist, insbesondere für diejenigen, die nicht in ihren Geltungsbereich fallen, der Vergangenheit überlassen werden? Kann die Geschichte oder eine bestimmte Form von ihr abgetötet, als Leiche entblößt und ihrer Vernunft beraubt werden? Angesichts der Tatsache, dass Geschichte fehlbar und unzureichend ist – und von ihren Siegern geschrieben wurde –, stellt sich die Frage, was entstehen könnte, wenn sie zu Grabe getragen wird. Still Not Still nimmt als lang anhaltendes Lamento Gestalt an und bietet als formale Erwiderung auf die Geschichte eine Klage, eine musikalisch-performative Reklamation.
