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Baghramian / Rapson / Turato Event
Nairy Baghramian: Breath Holding Spell
Sarah Rapson: Ode To Psyche
Nora Turato: ri-mEm-buhr THuh mUHn-ee
Ausstellungseröffnung
Freitag, 19. November 2021, 19 Uhr
Es gelten die 2G Plus-Regel (geimpft oder genesen + zusätzlich ein gültiger PCR-Test + gültiger Lichtbildausweis) und die aktuellen Covid-Bestimmungen.
Außerdem ist eine Registrierung am Abend vorgeschrieben.
verlängert bis 20.2.
Nairy Baghramian
Breath Holding Spell
Nairy Baghramian setzt sich, meist ausgehend vom (fragmentierten) menschlichen Körper, mit den grundlegenden Fragen der Kunstproduktion auseinander: mit dem Verhältnis von Produktion und Rezeption, von Bild und Rahmung, Objekt und Sockel, etwa, sowie mit dem Einsatz von Material und dem Bezug zum Alltäglichen. In ortsbezogenen Installationen, fragil wirkenden Skulpturen, die sichtlich Stützung brauchen, Zeichnungen und fotografischen Arbeiten formuliert sie eine klare Absage an die Konvention der selbstbewussten Pose, der dominanten Setzung, an den Anspruch des Immerwährenden. In ihrer künstlerischen Formensprache, Materialwahl und Herangehensweise dem Postminimalismus gleichermaßen nahe stehend wie der Konzeptkunst, nutzt die Künstlerin das Potenzial der Abstraktion, um komplexe Fragestellungen zu verhandeln und für sie eine ästhetisch formale Entsprechung zu finden. Baghramian selbst spricht dabei von „ambivalenter Abstraktion“. Ausgangspunkt für Baghramians Interventionen und Skulpturen ist stets der Bezug zu Architektur, Geschichte und sozialem wie institutionellem Kontext des Ausstellungsortes, ohne dass sie dabei von diesem abhängig würden. Charakteristisch ist ihre räumliche Annäherung von der Peripherie, den Durchgängen und Korridoren hin zum Zentrum, wobei sie sich ihrer Umgebung eher einschreiben und eine Stelle markieren, als den Raum zu dominieren.
Ihre Werke für den Innen- wie den Außenraum bestehen häufig aus mehreren Elementen und aus so unterschiedlichen Materialien wie Aluminium, Glas, pigmentiertem Wachs, Marmor, Porzellan, Kork, Polyurethan und Epoxidharz. Organische Formen, die dicht gebündelt sind, ineinandergreifen, einander stützen, tragen oder aneinander lehnen, stellen ihre gegenseitige Abhängigkeit subtil und doch deutlich zur Schau. Die Korrelation oder Interdependenz der Objekte wird zudem durch den Einsatz von prothesenartigen Stützen und Zwingen betont, wobei vermeintliche Mängel der Arbeit immanent bleiben dürfen: „Meine Skulpturen sollen die Zweifel an ihnen mit formulieren.“ Das macht ihre Werke angreifbar und verletzlich, während die Hilfskonstruktionen zugleich auf ihre konzeptuelle temporäre Qualität und Veränderbarkeit verweisen.
In ihrer Einzelausstellung im Hauptraum der Secession präsentiert Nairy Baghramian eine Installation, die mit Skulpturen aus ihren Werkserien Dwindlers und Breath Holding Spells, welche der Ausstellung auch den Titel leiht, sowie der neuen Wandarbeit Deep Furrow auf die spezifischen räumlichen Gegebenheiten reagiert.
Nairy Baghramian, geboren 1971 in Isfahan, lebt und arbeitet in Berlin.
Sarah Rapson
Ode To Psyche
Für Sarah Rapsons Ausstellung Ode To Psyche in den Räumen im Untergeschoss der Secession wurden neue Arbeiten aus England angeliefert. Kann sein, dass es auch Filme und vielleicht ein paar Arbeiten auf Papier zu sehen gibt. Kunst hat keinen Subtext, sie ist nicht wie ein Traum. Sie ist eine Séance.
Sarah Rapson, geb. 1959 in London, arbeitet derzeit in England und lebt in Rom.
Nora Turato
ri-mEm-buhr THuh mUHn-ee
Nora Turato ist für ihr Talent bekannt, die textlichen Eigenheiten des Internets und der neuen Medien in ihrer Kunst zu verdichten. Dabei lässt sie aus Büchern, Werbung, sozialen Medien und Alltagsunterhaltungen angeeignete Sprache in klangvolle Performanceskripte und visuelle Arbeiten – von Wandmalereien über Videos bis hin zu Künstlerbüchern und Postern – einfließen.
Für ihre Ausstellung in der Secession hat Turato eine neue Klanginstallation geschaffen, die auf ihren Untersuchungen zur Politik von Akzenten und den westlichen Medien beruht. Mit der Arbeit erschließt die Künstlerin sich ein neues Feld: ihre eigene Subjektivität und ihre Kindheit im Schatten der Sowjetära, in der die Menschen begierig westliche Medien konsumierten, aber Phonetik, Nuancen und Bedeutungen oft in der Übersetzung verlorengingen. In der Audioarbeit ist Turato zu hören, wie sie die Klänge westlicher Sprachformen nachahmt und wie besessen versucht, den richtigen Tonfall und die Artikulation zahlreicher Akzenttypen des Englischen zu treffen.
ri-mEm-buhr THuh mUHn-ee lässt sich als klangliche Studie des wachsenden stimmlichen Arsenals der Künstlerin auffassen. In ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit dem gesprochenen Wort hat Turato eine Art inneres Archiv aufgebaut – ein Repertoire von Akzenten, Dialekten und Idiolekten, die sie in einer Séance der Stimmen mit verblüffender Gewandtheit einander abwechseln und ineinander widerklingen lässt.
Nora Turato, geb. 1991 in Zagreb, lebt und arbeitet in Amsterdam.
Zu den Ausstellungen erscheint jeweils ein Künstlerbuch.