The Shape of Oil Event

Verlängert bis / Extended until February 26, 2022.

KünstlerInnen: Bureau d’études (F), Adela Goldbard(MX), Babak Kazemi (IR), Ruppe Koselleck (GER), Ly Lagazelle (CI), Sadqain (PAK), Amin Roshan & Roozbeh Akhbari (IR).

Eröffnung: 10. November 2021, 19 Uhr;
Ruppe Koselleck und Ly Lagazelle sind anwesend.

The Shape of Oil ermöglicht einen tieferen Einblick in die Thematik. Ein umfassender Blick auf Petroleum soll durch diese Ausstellung ermöglicht werden, deren Arbeiten auch die sozialen und geopolitischen Auswirkungen visualisiert. Acht KünstlerInnen wurden eingeladen sich mit historischen, sozialen und geo-politischen Fragen zu beschäftigen, welche sich aus diesem Material ergeben.

Petropolitics, eine chronologische Karte des französischen Designstudios Bureau d’études, gibt uns einen historischen Überblick über Öl und seine Auswirkungen. Mit dieser Arbeit werden wir in der Lage sein, tiefer in die historischen wie auch aktuellen Dringlichkeiten des Themas einzutauchen. Sowohl die Arbeiten von den Künstlern Amin Roshan / Roozbeh Akhbari sowie von Babak Kazemi verweisen auf eine Ära der Erdölentwicklung im Nahen Osten, in der koloniale, politische und wirtschaftliche Interessen das Land Iran zu einem Zentrum der Erdölförderung und -ausbeutung machten. Babak Kazemi‘s Werk zeigt die Geschichte des Öls und des Kolonialismus im Iran und die damit verbundenen Auswirkungen auf sein Land und seine Bevölkerung. Amin Roshan und Roozbeh Akhbari entwickeln diese historischen Auswirkungen weiter und bringen diese Geschichte in die Gegenwart. Mit ihren performativen Installationen vor Ort versuchen sie, die kollektive Erinnerung öffentlich zu machen und international zu diskutieren. Auch der Künstler Sadquain erforscht die persönliche und kollektive Erinnerung an das Öl in seinem Heimatland, dem heutigen Pakistan. Mit seinen Arbeiten versucht er, die kollektiven und individuellen Interaktionen der vom Öl betroffenen Gesellschaft zu visualisieren.

Was macht das Öl mit unserer Gesellschaft und unserer Umwelt? Ly Lagazelle widmet sich in ihrer fotografischen Arbeit den Umweltauswirkungen des Erdöls in ihrem Heimatland Elfenbeinküste, wo weite Strandabschnitte aufgrund des aus dem Meer angeschwemmten Plastikmülls bereits unbrauchbar geworden sind. Der deutsche Künstler Ruppe Koselleck verwendet für seine Vor-Ort-Performances eben diesen Abfall von Rohöl und Teerschlamm von allen Meeres- und Flussufern, um zertifizierte Rohölbilder und Bitumencollagen zu schaffen. Mit dem Erlös aus seinen Arbeiten plant er eine feindliche Übernahme der globalen Ölkonzerne, angefangen bei BP. Die mexikanische Künstlerin Adela Goldbard inszeniert stattdessen das Abbrennen von Tankstellen, um die soziale Unzufriedenheit mit den umstrittenen Machtstrukturen und der Korruption im schmutzigen Geschäft mit dem Öl zu beseitigen.

hinterland möchte KünstlerInnen, BesucherInnen und natürlich auch uns alle dazu anregen, über unseren persönlichen Umgang mit diesem Thema und Material nachzudenken. hinterland wird während der Dauer der Ausstellung auch Filmvorführungen, weitere Gespräche und Performances organisieren.