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Doris Uhlich: Gootopia Event
Erstaufführung
Doris Uhlich
Gootopia
Fr 15.10 19.30 Uhr
Sa 16.10 13.30 + 19.30 Uhr
TQW Halle G
20/15/10 €
Die biologisch lebensnotwendige Substanz des Schleims löst bei vielen Menschen ambivalente Reaktionen aus, da sie Ekel und Schauer genauso hervorrufen kann wie auch Berührungslust. Seine reizvollen und irritierenden Effekte rühren daher, dass der Schleim in unserer technologisierten, von Idealen der Sterilität und der Stabilität geprägten Gesellschaft schwer zu fassen ist: Schleim ist nicht eindeutig fest oder flüssig, eigen oder fremd. Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht „sauber“ auf die Welt. Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, zu dem wir im Laufe des Lebens meist den Bezug verlieren. Er kittet den Organismus, stellt Verbindungen her. In der Pandemie ist er gegenwärtig zu einem Stoff geworden, der mit Angst behaftet ist. Im Science-Fiction-Genre tritt er häufig im Zusammenhang mit Aliens auf, er steht für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet. Gootopia eröffnet ein ambivalentes Feld zwischen Horror und Faszination, das dem Publikum ermöglicht, in die Lebendigkeit stofflicher Prozesse einzutauchen.
„Fluidität von Körpern und Körpergrenzen ist seit Längerem ein zentrales Thema des zeitgenössischen Tanzes. In Gootopia wird das Phänomen des Fließens durch die Performance mit synthetisch hergestellten Schleimsubstanzen zu einem choreografischen Element im buchstäblichen Sinne.“ – Doris Uhlich