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20 Years of TQW: Manuel Pelmuş / Alix Eynaudi Event
20 Jahre Tanzquartier Wien – diese Woche starten wir mit Alix Eynaudi und Manuel Pelmuş in unser Jubiläumsprogramm.
Manuel Pelmuş: Borderlines
Performance-Lecture
FR08./ SA09. Okt
18 Uhr/ TQW Studios
In seiner Performance-Lecture Borderlines greift Manuel Pelmuş vergangene Performances und persönliche Geschichten auf und untersucht Vorstellungen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit im Zusammenhang mit Geschichte und Repräsentationspolitik. Diese Geschichten bewegen sich spielerisch in Raum und Zeit hin und her; sie aktualisieren und reflektieren den Begriff der Grenze, seien es Grenzen zwischen Staaten oder Grenzen zwischen künstlerischen Disziplinen. Dabei bringt der Künstler auch seine eigenen Erinnerungen an diverse Grenzüberschreitungen nach dem Fall der Berliner Mauer ins Spiel. Bei seiner in absoluter Dunkelheit performten Lecture setzt sich Pelmuş mit der Vormachtstellung der visuellen Wahrnehmung auseinander und reflektiert die vorherrschende Ökonomie der Präsenz. Damit bezieht er sich auf das bereits 2007 im TQW und später weltweit viel gezeigte Solo Preview, das er ebenfalls in völliger Dunkelheit performte.
Tickets € 15/10
Alix Eynaudi: BRUNO
Tanz
FR08./ SA09. Okt
19.30 Uhr/ TQW Halle G
„Aus dem Nebel eines gestrandeten Schiffs taucht BRUNO auf, ein Seufzer bleibt zurück. Ein Sturz in ein Innehalten. Ein Loch. Etwas, das nicht passieren wird, und ein Hauch von dem, was nicht stattgefunden hat. Ein Geisterspuk. Wir lassen uns sinken, um gemeinsam zu seufzen, zu ruhen, zu pusten, uns umzusehen, um gemeinsam traurig zu sein. Um nicht zu viel zu tun. Um einen Schritt beiseitezutreten, um einen überrumpelnden Moment vorbeiziehen zu lassen, um unsere Gedanken entlang einer Pause zu verflechten und sie in eine Pause zu schmiegen. Um zu bremsen, gemeinsam. Um auszuruhen, um zusammen von einer Versammlung abwesend zu sein. Um einen Gedanken zu streicheln. Um dort zu verweilen. Um sich nicht um den Flow zu kümmern, Dinge zu tun, ganz umsonst. Kein Schreiben von Scores oder Protokollen, ein Warten, ein Aufhören, nicht auszufüllen, das Erfüllen zurückzuhalten, neben unseren Schuhen zu tanzen. Eine Hand zu öffnen und loszulassen, nicht zurückzuhalten, aufzulockern, zärtlich zu unterstützen, zu entlasten. BRUNO ist ein Hervorgehen eines Stücks ohne Ende, ein Gewebe aus Freundschaften, aus zusammengeschusterten Lieben. Angesiedelt in einem seit Kurzem (oder vielleicht nie) unbewohnten Ort der Sprache entfaltet BRUNO einen allumfassenden, leuchtenden Raum.“
Das Tanzstück, das nach dem Lichtdesigner Bruno Pocheron benannt ist, mit dem Alix Eynaudi seit 2005 eine intensive Arbeitsbeziehung pflegt, lässt eine clusterartige Lichtskulptur entstehen, die sich durch das Sounddesign von Paul Kotal in ein Musikinstrument verwandelt. BRUNO führt Bewegungsabläufe zusammen, in denen sich Hugo Le Brigand, Mark Lorimer und Alix Eynaudi in Bilder, Beschwörungen, Anrufungen einzuschmiegen scheinen, ohne diese jemals ganz zu vollenden: ein ständiges Oszillieren zwischen Figuration und Abstraktion. In diesem Laboratorium probieren die Tänzer*innen die Bewegungen an, als ob es sich um Kleidungsstücke handeln würde, und hinterfragen deren Konturen, Grenzen und Texturen in einem dialogischen Modus. Die Bilder und Imaginationen, die sie aufrufen, scheinen zu vibrieren, bis sie passen, sich unterstützen oder sich verflüchtigen. BRUNO erprobt Formen der Begegnung auf der Bühne, in denen Licht, Klang und Tanz nebeneinander existieren und Schatten multipler Möglichkeiten vorauswerfen.
Tickets € 20/15/10