We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Sara Lanner: Mining Minds Event
Die junge Choreografin Sara Lanner – zuletzt mit dem renommierten H13 Niederoesterreich Preis für Performance ausgezeichnet – feiert mit ihrem neuesten Stück Mining Minds im brut Premiere. Sie dringt in die Tiefen unserer Welt ein und fördert unter der Oberfläche Verborgenes zu Tage: Vom Bergbau ausgehend schlägt sie den Bogen in unsere globale Gegenwart, zu Data-Mining und zur Ausbeutung von Körper und Geist. Gemeinsam mit dem Tänzer Costas Kekis entwickelt sie ein spannungsgeladenes choreografisches Duett, das die Abhängigkeiten und Zusammenhänge zwischen Gesellschaft und Politik freilegt.
Am Beginn von Mining Minds steht der Bergbau mit seinen gesellschaftspolitischen Auswirkungen im Mittelpunkt. Anhand des Begriffs „Mining“ untersucht Sara Lanner die Prozesse der Gewinnung und Extraktion von Rohstoffen sowie den Umgang mit Ressourcen. Dabei stößt die Choreografin auch auf Prozesse wie „Data-Mining“, bei dem der Mensch selbst zur Ressource wird und mit kapitalistischer Absicht ausgebeutet wird. Dabei fasziniert Lanner, wie in diesen virtuellen und körperlosen Prozessen das greifbare Material verschwindet und gleichzeitig die Machtverhältnisse hinter den Datenströmen immer unsichtbarer werden. Der Begriff „Mining“ soll aber nicht nur als destruktiver Prozess gesehen werden, sondern auch als Momentum zur Entstehung von Bewusstsein und möglicher Empathie.
„Inspiriert zu dieser Choreografie hat mich der Film Western Deep von Steve McQueen. Darin porträtiert der Autor eine der größten Minen Südafrikas. Die Bedingungen und die Funktionalität des Bergbaus bildeten für mich den Ausgangspunkt für ein choreografisches Duett, in dem sichtbar wird, wie die Veränderung der Erdoberfläche für den Gewinn von Rohstoffen unsere Gesellschaft in eine abgründige Interdependenz von Wert, Ethik, Moral, Politik und Macht verstrickt.“ Unter der Oberfläche graben – Sara Lanner über „Mining Minds“
Sara Lanner ist Choreografin, Tänzerin und bildende Künstlerin. Ihre Performances finden in Ausstellungsräumen, auf Bühnen sowie an interdisziplinären und öffentlichen Orten statt. Sie ist daran interessiert, performative und choreografische Zugänge zu verbinden und dadurch die bildende Kunst und den zeitgenössischen Tanz gleichermaßen zu erweitern. 2020 erhielt sie den Ö1-Publikumspreis im Rahmen der Ö1-Talentebörse im Leopold Museum Wien, wo sie auch ihre prämierte Performance Mother Tongue präsentierte. Die Performance Volume (mit Jasmin Hoffer und Liv Schellander, 2019) und die Soloperformance Guess What (2018) wurden beim Festival imagetanz im brut Wien uraufgeführt. 2021 erhielt Sara Lanner für ihre Arbeit MINE den H13 Niederoesterreich Preis des Kunstraums Niederoesterreich.