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Josef Kern, Sabine Groschup, Paul Albert Leitner Event
Josef Kern
“kopfüber”
„Josef Kern war und ist ein Künstler, der schon früh seinen eigenen Weg verfolgte und sich der Darstellung einer entblößenden Körperlichkeit ohne Rücksicht auf ästhetische Konzepte verschrieb. Seine Menschenbilder nehmen einen gefangen, lassen einen nie unberührt in ihrer Wirklichkeit und Sinnlichkeit. Eine zweite Werkgruppe stellen die als Serie konzipierten Blütenmotive dar. Perspektivisch vergrößert wie unter der Lupe nehmen diese Bilder die sinnliche Note der Menschendarstellungen auf und scheinen oft in ihrer Üppigkeit über den Bildrand zu wachsen. In seinen Stilleben orientiert er sich an der klassischen Malerei und zeigt stille, unspektakuläre Motive aus seinem Milieu. Unbeeinflußt von Trends zeigt sich auch die dritte Werkgruppe des Künstlers. Eher literarisch gehalten zeigt er hier auf Papier und seit einigen Jahren auch in Holz geschnitzt eine fiktive Gesellschaft aus unbestimmter Zeit, in der er oft unterschwelig eine auf unsere Gesellschaft bezogene Kritik humorvoll durchscheinen läßt“
– Johanna Hofleitner, Kunstkritikerin
Josef Kern (*1953, in Schiefer/Steiermark, lebt und arbeitet in Wien und im Weinviertel)
1972–79 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. In den achtziger Jahren zur Künstlergruppe der „Neuen Wilden“ gerechnet; nationale und internationale Ausstellungen; seine Arbeiten sind in allen wichtigen öffentlichen Sammlungen vertreten;
Sabine Groschup und Paul Albert Leitner
TWO SOPHISTICATED AUSTRIAN ARTISTS IN SELF-PORTRAITS
CURATED BY GEORG WECKWERTH
Der Kontrast zwischen dem vergleichbar jungen fotografischen Œuvre von Sabine Groschup und dem in bald 40 Jahren analoger Fotografie auf über siebzigtausend Kleinbildnegative angewachsenen Werk von Paul Albert Leitner, ist auf den ersten Blick erkennbar. Während Leitner, der klassisch ausgebildete Fotograf, sein universelles fotografisches Programm von Kunst und Leben mit formaler Strenge und akribisch-genüsslicher Detailversessenheit verfolgt, kommt Groschups ruhelose Digitalkamera im Alltäglichen und in jeder Beziehung forschend zum Einsatz; egal ob sie ihren Apparat auf sich selbst oder auf andere(s), nahezu alle(s) lenkt – spätestens hier treffen sich die beiden Tiroler Künstler übrigens. Formale Aspekte und „Schulen“ – für Leitner durchaus von Bedeutung – sind ihre Sache eher nicht.
Die Ausstellung wird unterstützt von Bundeskanzleramt, Land Tirol, Stadt Innsbruck, Tonspur Wien.
Sabine Groschup (*1959, Innsbruck)
Die Lassnig-Schülerin arbeitet als bildende Künstlerin gattungsübergreifend und ist mit Videokunst, Textil- und Textarbeiten, Raum- und Klanginstallationen, Malerei und Fotografie international präsent. Einzelausstellungen und Beteiligungen führten sie in den letzten Jahren nach New York, Seoul, Zagreb, Karlsruhe, Berlin, Prag, Vienna, Kopenhagen, Ostrava, Roanoke, Halberstadt, Amsterdam, Innsbruck, München, Bozen, New Orleans, Schaffhausen, Istanbul, Venedig, Bremen, Lausanne und Mdina/Malta. Als Filmemacherin zählt sie zu den renommiertesten Vertreterinnen des künstlerischen Animationsfilms, realisiert aber auch Experimentalfilme und Dokumentationen. Als Schriftstellerin ist sie fiktionale Erzählerin, aber auch Lyrikerin und Essayistin. Sabine Groschup erhielt 2012 den Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für künstlerisches Schaffen. In 2020 erhält sie das Österreichische Staatsstipendium Bildende Kunst. Sie wurde 1959 in Innsbruck geboren und lebt und arbeitet in Wien.
sabinegroschup.at
Paul Albert Leitner (*1957, Jenbach/Tirol, lebt und arbeitet in Wien)
Der Fotograf verfolgt neben vielen anderen Themenkomplexen und Zyklen seit nunmehr über 30 Jahren das Thema Selbstporträt. Er schöpft aus einem umfangreich angewachsenen analogen Œuvre. Seine Arbeiten wurden in Einzelausstellungen sowie Beteiligungen von Wien über New York, Paris, Peking, Dakar, Lagos, Yazd, Esfahan und Teheran gezeigt. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, meist im Verlag FOTOHOF edition, Salzburg, dokumentieren das Werk des Künstlers. Paul Albert Leitner erhielt 2010 den österreichischen Staatspreis für künstlerische Fotografie. Er wurde 1957 in Jenbach in Tirol geboren und lebt und arbeitet in Wien.