We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Wer zuletzt lacht ... Event
Komödien gegen die Krise
19. Mai bis 15. August 2021
“Humor is just another defense against the universe.” Mel Brooks
Die Auswirkungen der gegenwärtigen Pandemie schlagen sich in vielen Bereichen nieder, darunter auch im Kinowesen. Dabei wird medial der Situation der Cinémathèquen und Filmarchive wenig Beachtung geschenkt. Monate nach dem ersten Lockdown haben viele von ihnen, darunter einige unserer wichtigsten Partnerinstitutionen, den Verleihbetrieb nicht wieder aufgenommen oder ihn in einem Maße eingeschränkt, der die “normale” Konzeption von Retrospektiven unmöglich macht.
19.00 The Disorderly Orderly
Regie, Drehbuch: Frank Tashlin; Kamera: W. Wallace Kelley; Schnitt: Russel Wiles, John Woodcock; Musik: Joseph J. Lilley; Darsteller: Jerry Lewis, Glenda Farrell, Kathleen Freeman, Everett Sloane. US, 1964, 35mm, Farbe, 89 min. Englisch
Irgendwann musste Jerry Lewis’ Marsch durch die Institutionen in ein Krankenhaus führen, geht’s doch bei ihm wieder und wieder um kaputte Seelen in überperfekten Körpern, die wie operativ korrigiert wirken. Anders als seine anderen Institutionskomödien offeriert The Disorderly Orderly keinen edukativen Spitalsrundgang, sondern ein ziemlich beängstigendes Psychodrama – eine Lachparade der Schmerzen. Arztsohn Jerome Littlefield würde (wie so viele seiner Jerry-Vorgänger) gerne dem Vater gefallen und in dessen berufliche Fußstapfen treten wollen, nur leidet (auch) er an einem Psychogebrechen: Er identifiziert sich so stark mit den Krankheiten anderer, dass er deren Symptome übernimmt. Unter solchen Umständen kann man niemanden heilen – aber den Prozess unterstützen, das könnte gehen. Denkt sich Jerome und findet eine Anstellung als Pfleger. Der Beginn von Lewis’ Bergman-Periode – bis The Day the Clown Cried bleibt erst mal keine Wunde verschlossen. (O.M.)