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Barbara Kapusta: Union Event
Für ihre Ausstellung im JesuitenFoyer hat Barbara Kapusta den Titel UNION gewählt. „Union“ steht für Block, Bund, Bündnis, Gemeinschaft, Pakt, Verbindung, Vereinigung, Zusammenschluss; Damit verweist die Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2020 auf die aktuelle Situation in der und mit der wir leben und auf den Zusammenhalt als ein essentieller Parameter einer menschlichen Gesellschaft.
Ab Freitag, den 5. Februar 2021 sind ausgewählte Werke im JesuitenFoyer in der Bäckerstraße 18, Wien 1 zu sehen. Aufgrund der Architektur des JesuitenFoyers ist die Präsentation von Barbara Kapusta der Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung, die am 27. April 2021 endet, kann vorerst bei einem Spaziergang durch die Wiener Innenstadt über die Schaufensterfront besichtigt werden.
Das zentrale Element in Barbara Kapustas (*1983, Niederösterreich) Objekten, Filmen, Videoinstallationen und textbasierten Arbeiten ist die Verbindung des Körpers mit Materialität und Sprache. „Ich spreche in meinen Filmen und Videoinstallationen, Performances und objekt- und textbezogenen Arbeiten über Utopien von Gemeinschaft, von Körpern und Figuren. Utopien, die gleichzeitig meiner Fiktion als auch unserer Realität entspringen. Dabei geht es mir um die Frage, wie Fiktion eine Gegenwelt, im Sinne von Gesellschaftsentwürfen initiieren kann.“ Barbara Kapusta
Wenn Barbara Kapusta über Fiktion als ästhetisches Handlungspotential spricht, bezieht sie sich u.a. auf Werke von Theoretikerinnen und Poetinnen wie z.B. Ursula K. LeGuins Roman „The Disspossessed“ oder Sophie Lewis Buch „Full Surrogacy Now: Feminism against Family“ (Verso, 2019). Lewis formuliert darin einen Aufruf zur Abschaffung der Familie und die Frage nach alternativen Lebensmodellen, die sich an solidarischen Konzepten von Verwandtschaft, Supportstrukturen und Fürsorge orientieren.
Gezeigt werden Werke, die zwischen 2018 bis 2020 entstanden sind, wie u.a. Teile der beiden Installationen „Dangerous Bodies“ (2019) und „The Giant“ (2018).
Barbara Kapusta hat „Dangerous Bodies“ 2019 für den Kunstraum London konzipiert. Es treffen verschiedene Charaktere einer technohumanen Gegenwart aufeinander. Sie sind multipel, partiell, leer und sich kontinuierlich faltend. Hier thematisiert die Künstlerin die Materialität von Körpern und Geschlecht, ihre Geschichte des Werdens und ihre Vielfalt. Dabei kommt sie zum Schluss: „Gefährliche Körper sind Körper, die sich verwandeln bis sie schmerzen.“
Ebenfalls präsentiert werden ausgewählte Arbeiten, die für die Installation „The Giant“ entstanden sind und 2018 in der Galerie Gianni Manhattan in Wien zu sehen waren. Im Mittelpunkt steht der sich transformierende Körper. Im Raum stehende und an der Wand fixierte Sprechblasen geben Fragmente jener Rede wider, die von einem riesenhaften, in seiner Körperlichkeit nicht eindeutigen Wesen artikuliert wird. Es repräsentiert ein „Ich“ und ein „Wir“, das die Unentscheidbarkeit zum Prinzip erklärt, in dem es die Form verändert und das Geschlecht wechselt und die BetrachterInnen auffordert näherzutreten, es kennenzulernen und die eigene Angst zu überwinden.