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Kollektiv saft: Burning Tissues Event
Burning Tissues kann am 3.2. als Livestream kostenfrei auf okto.tv gestreamt werden.
transform your emotion into motion
Ihre Begleitung von der Apathie in die Unruhe.
Gemäß der Parole Depressiv? Es ist politisch. wendet sich das feministische Performance- und Theaterkollektiv saft der Politischen Depression* zu, um das Gebot der individuellen politischen Verantwortung im neoliberalen Kapitalismus zu befragen. Welchen Einfluss hat dieses Gebot auf unser individuelles Emotionsleben und damit auch auf unsere politische Handlungsfähigkeit? In welcher Wechselwirkung stehen diese beiden Sphären zueinander? Welche Rolle spielt dabei der Bereich des Konsums als Austragungsort von vermeintlich individuellen Bedürfnissen und politischen Interessen? Und wie gehen wir damit um, dass neoliberale Marktlogiken auch vor dem sogenannten Privaten keinen Halt machen?
Diese Fragen stellt sich saft in seiner Produktion BURNING TISSUES. Anstatt jedoch Antworten, Lösungen und Heilungsversprechen anzubieten, wird der Versuch unternommen, individuelle und individualisierte Ohnmachtsgefühle (als Zustand der politischen Depression) zu einem kollektiven Zustand von Unruhe und Wut umzudeuten und zu kanalisieren. Im Fokus stehen gemeinsames Aufspüren und Hinterfragen der Ursachenherde der politischen Depression. Die strukturelle Ebene von vermeintlich privaten Emotionen wird aktiviert.
*Das Konzept der Politischen Depression plädiert für eine andere bzw. neue Kontextualisierung von Depression, jenseits von Pathologisierung, Individualisierung und Reduktion auf biochemische Prozesse: Depression wird in einen politischen Kontext gesetzt und unter Bezugnahme vergangener und gegenwärtiger struktureller Zustände betrachtet. Dabei geht es jedoch nicht um Verharmlosung oder Negation der Krankheit Depression, sondern um das Schaffen neuer Deutungs- und Betrachtungshorizonte, aber auch einer Erweiterung der Behandlung von Depression über die individuelle hinaus. Einerseits wendet sich das Konzept dabei “gefühlter Politik” zu, etwa Gefühle von Handlungsunfähigkeit und Sinnlosigkeit hinsichtlich politischer Teilhabe, die sich unter anderem in niedriger Wahlbeteiligung oder Misstrauen gegenüber Medien und staatlichen Repräsentat_innen.