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I was there and I did nothing... Event
Eine Installation im Schaufenster Denis von Kerstin Bennier
Auslage Grundsteingasse
Cafe Restaurant Denis – Brunnengasse 45, 1160 Wien
Die Beleuchtung der Auslage ist abhängig von den erlaubten Öffnungszeiten in der Gastronomie, bzw. den Take-away Öffnungszeiten des Restaurant Denis.
Sobald es die Covid-19 Situation zulässt, wird es eine Intervention im Schaufenster geben.
Australien hofft auf Regen
“Diese Feuer sind völlig unberechenbar. Mehr Land ist niedergebrannt und mehr Häuser wurden zerstört als in den schlimmsten Buschfeuern, die wir je zuvor in unserer Geschichte erlebt haben. Wir werden von einer beängstigenden Hitzewelle überrollt - und die treibende Kraft dahinter ist der Klimawandel. In all meinen Jahrzehnten als aktiver Feuerwehrmann habe ich erlebt, wie Australien immer trockener und heißer wurde.”
Feuerwehrchef von New South Wals, Greg Mullins
www.tagesschau.de / Stand: 22.12.2019 12:47
Vom 2. – 21. Jänner 2020 war ich im Zuge eines Ausstellungsprojektes in Australien. Schon in der ersten Woche meines Aufenthaltes war mir klar: Die Stimmung im Land zu diesem Zeitpunkt, die überall wahrnehmbar war und meinen Aufenthalt, den Aufbau der Ausstellung und letztlich auch den Verlauf der Ausstellung beeinflusst hat, muss und werde ich in eine neue Arbeit einfließen lassen.
„I was there and I did nothing…” ist nicht nur der Titel dieser Arbeit, es ist für mich auch der Zustand, in dem ich mich dort in diesen drei Wochen bewegt habe. Ich war dort, inmitten eines Katastrophengebietes, die Bewegungsfreiheit war stark eingeschränkt. Menschen, die ich besuchen wollte, konnte ich nicht besuchen, da diese von ihrem Wohnort evakuiert wurden. Menschen, die ich in Melbourne getroffen habe, die auf der Durchreise waren, haben mir unvorstellbare Situationen beschrieben. Ich war temporäre Zuhörerin, ich konnte mich als kurzfristiger Gast in einem fremden Land nicht durch Hilfestellung integrieren, konnte aber ebenso wenig meine Zeit bis zum Ausstellungsaufbau als Freizeit nutzen und genießen. Ich war der Situation vollkommen rat- und hilflos ausgesetzt und wusste zu dem Zeitpunkt auch nicht, wie ich vor Ort damit umgehen sollte; außer nichts zu tun und zu beobachten.
Die Arbeit ist im Moment in einem ongoing Process. Über mehrere, zum Teil bereits gezeigte Interventionen und Stationen wird sie bis März 2021 weiterentwickelt, um dann in ihrer vollen Größe wieder zusammengeführt und gezeigt zu werden.
Ich möchte mit dieser Arbeit diesen absurden, befremdlichen und teilweise sehr beklemmenden Zustand meines 3-wöchigen Australien-Aufenthaltes und die alles beherrschenden Waldbrände thematisieren, in ein Szenario fassen und seine Betrachter in eine ähnlich absurde, möglicherweise irritierende Situation versetzen – und vielleicht zum Nachdenken anregen.
Kerstin Bennier, November 2020
Die Künstlerin Kerstin Bennier lässt sich im weitesten Sinne in der Bildhauerei einordnen.
Benniers Arbeiten basieren auf ihrer subjektiven Wahrnehmung von Ereignissen und Begegnungen in ihrem Leben. Daraus entwickelt sie die Konzepte, die den Installationen und Objekten zu Grunde liegen. In ihrer Kunst schafft sie Räume und Bühnenbilder, in denen sie sich selbst inszeniert und Objekte, die mit der Wahrnehmung der Worte spielen.
Ihre Hauptthematik in der künstlerischen Auseinandersetzung ist seit einigen Jahren „die andere Seite…“. Jede Frage erlaubt mindestens zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen – und diese zu durchleuchten und zu reflektieren ist lohnend, die Auseinandersetzung mit ihnen erlaubt neue Ansätze und fließt in die Schaffung neuer Arbeiten ein.
Kerstin Bennier lebt und arbeitet zurzeit in Wien.