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Yoga Event
Nicholas Loibl
Florian Genzken
Bei der Zerschlagung von Keramik, dreht sich jedes Mosaikstückchen einen kurzen Moment um sich selbst, ist sich eitler Mittelpunkt und dabei selbst genug (gemeint ist: Ganzheitlichkeit). In Zeiten der allgemeinen Bodenlosigkeit aber ist nicht zu sagen, auf welcher seiner Seiten es landen wird. Ob das Fallen einer Schwerelosigkeit gleicht, weil der Anziehungspunkt fehlt. Ob aus dem Gang der Dinge ein Laufen wird, ein permanentes Vorwärtsstolpern um nicht zu fallen. Um dabei nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten gibt‘s,
so scheint‘s,
nur eins: Yoga. Selbstoptimierung, schafsbepelzt, schmückt sich mit fremder Feder, sagt:
Entspannung und meint: Effizienzsteigerung. Auf der Matte bleiben; alles schwere trägt der Boden für dich.
Ja; ob aber der Fallende sich nach dem Boden sehnt, hängt von der Höhe ab, aus der gefallen wird.
Wer die Tiefe sucht, der steht im Wald und drum herum die Landschaft. Undurchdringlich, unbedeutend und größtenteils weder sonderlich sehens- noch schützenswert, bedeckt sie der Erde Boden. Wird, wenn einer hinfährt, nur um sich in ihr wiederzufinden, hektarweite Projektionsfläche für die eigene Wirklichkeit. Formbar wie Wachs ist sie unserem Blick ausgeliefert. So schaut man sich um, sieht was gefällt und weiß, dass weiterläuft, was weiter fällt.
Also: Zähne zusammenbeißen und durchatmen.