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Ich und Welt Event

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Bildende Kunst Führung Gruppenausstellung

ICH UND WELT
Post______ (I’m)possibilities
Ein Projekt von Klaus Speidel
mit Unterstützung von TransArts / Die Angewandte

Mit Ramiro Wong, Kay Walkowiak, Kai Trausenegger, Nedko Solakov, Hector Schofield, Lara Reichmann, Nazanin Mehraein, Estefanía Peñafiel Loaiza, Marlene Lahmer, Dejan Kaludjerović, Kaja Clara Joo

„Mr. McCabe thinks that I am not serious but only funny, because Mr. McCabe thinks that funny is the opposite of serious. Funny is the opposite of not funny, and of nothing else.“ (G. K. Chesterton)

„Es ist ein großer Unterschied zwischen etwas noch glauben und es wieder glauben. Noch glauben, daß der Mond auf die Pflanzen wirke, verrät Dummheit und Aberglaube, aber es wieder glauben zeugt von Philosophie und Nachdenken“ (G. C. Lichtenberg)

Ein Titel wie „Ich und Welt” klingt in einer Welt des Post___ schrecklich altmodisch. Viel zu direkt, viel zu ungebrochen, zielt er auf die Frage des Daseins, des In-der-Welt-seins. Fehlt nur noch Martin Heidegger und seine Behauptung, das Kunstwerk „eröffne das Sein des Seienden“.
Mit dieser Art von Sprache kann die aktuelle Kunst(welt) nicht mehr viel anfangen. Fragen des Daseins sind Privatsache. Öffentlich jonglieren wir Referenzen während wir obskure politische, poetische oder formalistische Gesten machen – alles eine Frage des Geschmacks oder politischer Parteinahmen. Und so scheint der Untertitel zurecht von den „Unmöglichkeiten“ zu künden, die unseren Zeitgeist und unsere Kunst bestimmen. Das Ich abgekürzt und in Klammer tritt zurück.

Oder haben wir da etwas missverstanden? Geht es vielleicht gerade darum, das Post___ unmöglich zu machen? Wieder Kunst zu schaffen, die uns sagt, „was ein jedes sei“ (Aristoteles)?
Und steht nicht das Ich bin eigens gerahmt und seine (womöglich unbegrenzten) Möglichkeiten im Zentrum? Geht es also vielleicht nach Fukushima, COVID und in der andauernden Klimakatastrophe darum, wieder nach dem Ort der Kunst und Künstler*innen in der Welt zu suchen? Zeit für eine post-ironische Kunst, die deswegen noch lange nicht humorlos ist?

Die Künstler*innen der Ausstellung bewegen sich zwischen dem werkgewordenen Zweifel an der Kunst und dem Glauben an sie als adäquates Mittel des Weltbezugs; zwischen Interpretation der Gegenwart und Ausdruck des leidenden Selbst; sie zeigt viel Kunst über Kunst und ein wenig Kunst über Bahnverkehr, Picknicks und Pülverchen. Die Künstler*innen erzählen von Ich, Welt und Werk: Spielerisch, ernst oder beides.

Eröffnung am Samstag, 6. Juni, 12-18 Uhr, Kurator*innenführungen um 15 und 17 Uhr.
Ausstellung bis 17. Juni

 
Archiv-Screenshot:

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