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Fisch-Symposium auf der "Blue Danube“ Event

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Freitag
20. März
2020
ab
15:00
Uhr
Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Urbanismus Konferenz

Begrenzte Teilnehmer*innen-Zahl - verbindliche Anmeldung (ausgenommen der Ausstellungseröffnung) erforderlich! Anmeldung unter: office@tracingspaces.net oder +43 699 12358298. Die Teilnahme ist kostenlos.

Mit dem Donau-Ausflugsschiff bewegen wir uns durch den heute überregulierten Lebensraum der Wiener Fische: Das Schiff dient dabei als Sammelgefäß für Fischgeschichten aller Art, die in einer Art mobilem Symposium zur Kultur- und Stadtgeschichte von Expert*innen des Alltags mit Musikbegleitung und kulinarischer Not-Versorgung mit Speisefischen und Fischkonserven diskutiert werden.

Treffpunkt und Abfahrt: DDSG Station Schwedenplatz, Franz-Josefs-Kai 2 (direkt am Donaukanal unter dem Lokal Motto am Fluss).

***

Seit Sommer 2015 betreibt der Verein Tracing Spaces einen Projektraum am Nordwestbahnhof, dem letzten innerstädtischen Logistikknoten Wiens. Eingebettet in das soziale Milieu der Logistiklandschaft wurde und wird sukzessive eine mehrschichtige multimediale Kartografie der Migrations- und Mobilitäts-Erfahrungen von hier tätigen Akteuren erstellt.

Ab März 2020 ergänzen Interventionen im öffentlichen Raum das Projekt Museum der Geschichte des Nordwestbahnhofs in Form von fiktiven Unterabteilungen: Die Abteilung für Stadtgeschichte weist über eine zweiteilige Intervention am Bahnhofsareal auf ein an diesem Ort kulminierendes Paradoxon in Bezug auf die Geschichte der Wiener Juden und Jüdinnen hin. Die Abteilung für Community Outreach verknüpft im Projekt “Wien. Fisch Geschichte(n)”, über eine Serie von performativen Stadtspaziergängen, das Stadtentwicklungsgebiet historisch/ thematisch wie geographisch mit „fischrelevanten“ Orten Wiens.

1. Abteilung für Community Outreach – Fish Story
mit Theresa Hattinger (TheHat) und Matthäus Bär

Es wird zu einer Ausstellung am Nordwestbahnhof sowie zu vier performativen Exkursionen mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln, multikonfessionellen Prozessionsgeräten und Pop-Up Ausstellungen geladen. In diesen werden verschiedene fischrelevante „Stationen“ der Stadt Wien kommentiert und befragt: die ehemaligen Lebensräume der Wiener Fische in Donaukanal und Donau, Fischerei-Reviere und -Vereine, historische Fisch-Märkte, Fisch-Fabriken, Fisch-Händler und -Lokale, und schließlich auch eiskalte Fisch-Großhandelslager und Fischfriedhöfe an den Peripherien der Stadt. Auf diese Weise werden Aspekte der baulichen, sozialen und kulturellen Transformation der Stadt anhand von Orten des Fisch-Fangs, -Handels und dessen Verarbeitung reflektiert.

Mit Gastbeiträgen von Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Expert*innen des Alltags.

MUSEUM Nordwestbahnhof

Nordwestbahnstraße 16 A, 1200 Wien (ehemalige Bahnbus-Leitstelle)

Die Ausstellung und Interventionen am Areal sind ab 28. März bis Mai 2020 kostenlos zu besichtigen.

Öffnungszeiten und Führungen: Donnerstags und Freitags 15:00 bis 19:00 Uhr sowie nach Vereinbarung via office@tracingspaces.net oder +43 699 12358298

Erreichbarkeit: U6 (Dresdnerstraße); Straßenbahn 5 (Rauscherstraße); Bus 5A (Brigittagasse)

Veranstaltungen

Begrenzte Teilnehmer*innen-Zahl - verbindliche Anmeldung (ausgenommen der Ausstellungseröffnung) erforderlich! Anmeldung unter: office@tracingspaces.net oder +43 699 12358298

2. Abteilung für Stadtgeschichte – Jüdische Geschichte vor Ort

Ausstellungen und Interventionen finden ab August statt.

In einer mehrteiligen Intervention am Rande des Nordwestbahnhof-Areals wird auf ein an diesem Ort kulminierendes Paradoxon der Geschichte der Wiener Juden und Jüdinnen hingewiesen: Für die Dreharbeiten des Kino-Films „Die Stadt ohne Juden“ wurde das Kopfbahnhofsgebäude 1924 als Filmstudio und -set adaptiert, um hier die fiktive Deportation von Wiener Juden und Jüdinnen zu drehen. Die Deportation in diesem Film war allerdings noch als eine vorübergehende gedacht. Am Ende des Filmes dürfen die Wiener Jüdinnen und Juden unversehrt in ihre Stadt zurückkehren.

Nur wenige Jahre später, nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland 1938, wurde dieselbe Bahnhofshalle zum Standort der rassistischen NS-Propaganda-Ausstellung „Der Ewige Jude“. Diese hätte auch an einem prominenteren Ort in zentralerer Lage gezeigt werden können. Doch perfider Weise wurde dazu gezielt eine Halle im zweiten Bezirk gewählt. Dieser Stadtteil wies damals die höchste Bevölkerungsdichte von Juden und Jüdinnen auf. Besucher und Besucherinnen, die sich die Ausstellung ansehen wollten oder mussten, reisten mit der Strassenbahn durch diesen Stadtteil an und nach der verhetzenden Wirkung der Ausstellung wieder durch denselben Stadtteil ab – mit Blick auf die Bevölkerungsgruppe, die – im Film wie in der NS-Propaganda – für alles Übel verantwortlich gemacht wurde.

Ergänzend thematisiert das Projekt die Geschichte zu mehreren Phasen von Einlagerungen sowie Transporten der Habseligkeiten und Gütern von ab 1938 fliehenden Juden und Jüdinnen bezogen auf den Bahnhof (bspw. über Hamburg in die USA und in den 1970ern von Russland über Wien nach Israel).

 
Archiv-Screenshot:

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