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Northwest Passage Event
INGRID WIENER
Die Ausstellung northwest passage konzentriert sich auf jene Werke, die im Nordwesten Kanadas entstanden und von der faszinierenden Landschaft, dem mitunter extremen Leben zeugen. Die Künstlerin lebte gemeinsam mit Oswald Wiener 20 Jahre am Yukon River.
Das Kanadische Abenteuer bedeutet einen wichtigen Wendepunkt im Werk Ingrid Wieners, hier werden ihre Gobelins zunehmend raffinierter und sie beginnt, nachdem sie sich in den Gemeinschaftsarbeiten mehr und mehr emanzipiert hat, eine eigenständige künstlerische Entwicklung. Das tut sie mit forschendem Enthusiasmus und der ihr eigenen Abenteuerlust, dem Drang sich immer wieder Neuem zu stellen. All ihrem Tun liegt das Prinzip zu Grunde, sich das Vorgefundene anzueignen und zu verwandeln. So wird das Weben dessen, was sie durch die Kette sieht, ein unverwechselbares Element ihrer Gestaltung.
Wiener macht den Blick selbst zum Thema ihrer Arbeiten, immer geht es um den Akt des Sehens, auch des „durch die Kette Sehens“, was bedeutet, dass sie ihr gesamtes Blickfeld nicht ausblendet, sondern durchaus in das gewebte Bild miteinbezieht. Ihre textilen Arbeiten zeichnen sich durch einen sehr persönlichen und eigenwilligen Blick auf das aus, was sie vorfindet. Oft sind es Alltagsgegenstände, bedeutungslose Momentaufnahmen oder zufällig gefundene Einkaufslisten die aufwendig, mit größter Sorgfalt in nuancierten Farbfeldern wiedergegeben werden.
Ein zweites bedeutendes künstlerisches Feld sind Wieners Traumzeichnungen – auch hier ist es die Frage nach dem Sehen, die die Künstlerin beschäftigt. In diesen Aquarellen wird die Ungleichzeitigkeit der Abläufe, das scheinbar visuell Erlebte in Bild-Text Arrangements komponiert – jedes Blatt ist eine neuerliche Befragung der eigenen Wahrnehmung und des Erinnerns. Jeder Traum generiert eine neue, originelle Bildfindung. Der Text wird ins Bild geschrieben, sie selbst erscheint als graugrüne Schattengestalt.
Der gewebte Satz Kunst ist wenn man´s trotzdem macht, könnte auch als Lebensmotto der eigensinnigen Künstlerin Ingrid Wiener gelesen werden, ihr Durchhaltevermögen und der Humor mit dem sie ausgerechnet im traditionellen Handwerk des Webens etwas Neues wagt, indem sie die Banalität des Alltäglichen mit frischem, naivem Blick betrachtet und ihr so Einzigartigkeit und Würde zurückgibt.
Das Museum Hartberg bietet einen Shuttle – Service zur Eröffnung am 28. 2. um 16:30 ab Wien, Rückfahrt ab Hartberg 21:00
Wir ersuchen um verbindliche Anmeldung bis spätestens 15. Februar unter: rita.schreiner@hartberg.at