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Amerika, ein Videogedicht Event
AMERIKA, ein Videogedicht.
W. Mark Sutherland
Zur Ausstellung: Gue SCHMIDT (MAG3)
Die Arbeit Amerika, ein Videogedicht ist eine heutige Rekontextualisierung der Schlussszene aus Edwin S. Porters Stummfilm aus 1903, Der große Eisenbahnraub.
Der Videopoet und Theoretiker Tom Konyves (Videodichtkunst: Ein Manifest) schreibt, dass “Amerika, ein Videogedicht” zwei Lesarten dieses Werks hervorhebt. Die politische Lesart weist auf Waffen in Amerika hin, und weiterführend auf Waffengesetze, die NRA und die öffentliche Meinung zu diesem Thema. Der Titel an sich verweist auf eine aktuelle Debatte. Ebenso wie Duchamps Titel für sein Urinal suggeriert “Amerika, ein Videogedicht” eine zusätzliche Bedeutungsebene, eine Ergänzung, die darauf abzielt, gleichtzeitig die Aufmerksamkeit abzulenken und auf eine unerwartete Bedeutung zu richten. Die Anleitung zwischen den Segmenten wieder kann einerseits als ironischer Kommentar zu dem Slogan des Präsidenschaftswahlkampfs 2016 gesehen werden, andererseits verbindet sie die sich wiederholenden Elemente; eine Mehrdeutigkeit, die von den sich wiederholenden Darbietungen einer Handlung/ Szene (die sich ebenfalls durch die Präsentation von Einstellungen auf sich selbst bezieht) erneut aufgegriffen wird.
In ihrer konzeptuellen Lesart, drei Wiederholungen einer Einstellung ein Cowboy, der seine Waffe auf die Kamera richtet, den Abzug neunmal auslöst, 6 Schüsse und 3 Klicks hinterfragt und (wie es die Formalisten darstellen würden) enthüllt die Arbeit das Verfahren der Handlung, die zur Schau gestellt wird.