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Life Constantly Escapes Event
Wir freuen uns, die Ausstellung Life constantly escapes mit einer Preview am 25.02.2021 zu eröffnen.
Ausgehend von Denker_innen der Black Radical Tradition und Schwarzer Feminismen wie Fred Moten und Denise Ferreira da Silva bringt Gastkuratorin Andrea Popelka Künstler_innen und Poet_innen zusammen, die sich den Vorstellungen der modernen Logik und ihrer Gewalt entziehen und Alternativen aufmachen. Künstler_innen, Kunstobjekte und Betrachter_innen stehen dabei nicht getrennt voneinander, sondern verschmelzen – auch über Zeiten und Räume hinweg - auf einer sinnlichen Ebene.
„Die Kunst mag kein Ort der Veränderung materieller Umstände und Lebensbedingungen sein, aber vielleicht doch ein Ort, der sinnliche und imaginative Erlebnisse ermöglicht. Die Ausstellung Life constantly escapes lädt dazu ein, an einem anderen Empfinden, Demontieren und Neu-Errichten von Welt(en) zu laborieren. Sie ist eine Ode an die Imagination, das Träumen und das Spiel der Sinne.“ (Andrea Popelka)
Aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen zur Eindämmung der Ausbreitung von COVID-19 veranstalten wir kein Eröffnungsfest, sondern laden Sie während des Zeitfensters von 16:00 – 19:30 Uhr in den Kunstraum Niederoesterreich zu einer Preview vor dem Beginn der offiziellen Laufzeit der Ausstellung ein.
Anlässlich des Eröffnungsabends erhalten die ersten zwanzig Besucher_innen ein Goodie-Bag mit der Publikation zur Ausstellung.
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Die kapitalistische Moderne ist eine sozio-ökologische Katastrophe, ein ständiger Angriff auf das Leben. In ihrem Zentrum stehen bestimmte Seinsweisen, bestimmte Formen der Subjektivierung und des Weltverhältnisses, die Menschen vom Material der Welt abtrennen und in eine extraktive, Nutzen-basierte Relation zu ihr stellen.
Theoretiker_innen, Poet_innen und Künstler_innen der Black Radical Tradition wie auch queere, feministische und indigene Stimmen kritisieren diesen gewaltvollen Prozess seit langem. Unter Ersteren spricht etwa Fred Moten, neben Saidiya Hartman oder Denise Ferreira da Silva, über Blackness. Beschrieben ist damit eine soziale Kraft, die der Moderne vorausgeht, ihr entgegensteht und sie übersteigt. Blackness ist untrennbar mit der Nötigung und Brutalität verbunden, mit der sie als soziales Leben und als behauptetes Attribut schwarzer Personen verfolgt wird. Darin wird die Gewaltförmigkeit der modernen Logik überdeutlich sowie ihr Begehren, Sein festzulegen und Trennlinien um Selbst und Andere, Mensch, Welt, Land, Tierreich oder Natur zu ziehen. Moten, Hortense Spillers, Ferreira da Silva und indigene Autor_innen stellen diese Vorstellungen radikal in Frage. Sie eröffnen ein Jenseits der Moderne, dem es sich, angesichts der globalen Notstände und Konflikte, dringend zu widmen gilt.
Was geschieht nun, wenn der Raum der zeitgenössischen Kunst sich diesem Jenseits verschreibt? Wenn er nicht durch die gelebten Konzepte von Welt, Mensch oder Subjektivität organisiert wird? Das ist Ferreira da Silvas Frage und ihr widmet sich die Ausstellung. Als Zelebrieren dessen, was unter dem Korsett der Moderne schwelt und pocht, was vor ihren Begrenzungen kommt und über sie hinausgeht, was aus purer Notwendigkeit ihrem Zugriff entflieht und dabei eine andere Welt eröffnet. Wo trotz aller Widrigkeiten Alternativen aufblühen: eine Party, ein Garten, ein Reigen. Wo die Besucher_innen als Raum durch den Raum schreiten, eine Skulptur zum Teil des Körpers wird, ein Klang an der Wand und an der Haut entlangstreicht und als Stich unters Herz fährt. Wo Subjekte zu Objekten werden und Objekte zu Subjekten und in der geteilten Materialität aller indirekt und direkt Anwesenden eine gebrochene Schönheit entsteht.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit poetischen Beiträgen von manuel arturo abreu, Sean Bonney, Jesse Darling, Diane di Prima, James Goodwin, Caspar Heinemann, Keguro M’acharia, Momtaza Mehri, Kashif Sharma-Patel, Ridwan Oyindamola Tijani und Bri Williams.
Künstler_innen & Poet_innen: manuel arturo abreu, Mei-Mei Berssenbrugge, Sean Bonney, Octavia E. Butler, Jesse Darling, Luna Ghisetti, James Goodwin, Grant Jonathon / HTMLflowers, Rohini Kapil, Kashif Sharma-Patel & Anuka Ramischwili-Schäfer, Ahya Simone und Bri Williams
Gastkuratorin: Andrea Popelka