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Olaf Osten im Gespräch mit Nina Schedlmayer
Werks- und Ausstellungsdokumentation
Herausgeber: Nina Schedlmayer, Olaf Osten
Autoren: Boris Kostadinov, Nina Schedlmayer
116 Seiten, 297 x 210 mm, 49 Abbildungen, Hardcover, deutsch/englisch
Verlag für moderne Kunst - 2019
Unser Orientierungssystem aus Raum und Zeit prägt bekanntlich unseren Alltag. Aber muß das so sein? Sind die daraus entstehenden Dynamiken zwangsläufig? Olaf Osten interessiert sich dafür, wann wir wohin aufbrechen und wann wir wo bleiben. In Form von Zeichnung, Malerei und Film fragt er nach dem, was uns bewegt. Dieses Buch nimmt uns mit in seine Arbeiten und Ausstellungen der vergangenen fünf Jahre.
Der Begriff Gebiet scheint einen Einflussraum zu bezeichnen, der sich sowohl auf einen Ort als auch auf einen Wissensbereich beziehen kann. Um wessen Raum kann es sich dabei handeln? Wer oder was gebietet über uns? Über wen oder was gebieten wir? Wer und was verortet uns wo und wann? Wo kennen wir uns aus? Was also ist unser Gebiet?
Die Karte ist nicht das Gebiet sagt Alfred Korzybski in seinem Hauptwerk Science and Sanity. Das bedeutet, menschengemachte Koordinatensysteme wie Raum und Zeit sind maximal praktische Hilfsmittel zur Bewältigung des Miteinanders, taugen aber weder physikalisch (Einstein) noch emotional zu so etwas wie ganzheitlicher Erkenntnisfindung. Stehen uns sowohl theoretisch als auch praktisch mehr Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung, als wir uns vorstellen können? Wie weit reicht unser Horizont? Über welche imaginären und greifbaren Grenzen kann, darf, muß, soll ich mich hinwegsetzen, über welche nicht?
„Ein Baum wechselt normalerweise sein Leben lang nicht den Standort. Es gibt einige bestimmte Exemplare an verschiedenen Orten, die ich regelmäßig aufsuche – und für mich eine Art Zuhause sind, denn sie verschaffen mir Ruhe. Ihre Verläßlichkeit gibt mir Sicherheit. Selten verschwindet einer, weil er umgesägt wird oder ein Sturm ihn in den Fluß wirft. Selten, aber doch kommt ein neuer dazu. Das komplexe Territorium zwischen diesen Bäumen scheint mein Revier und Bewegungsraum zu sein – also mein Gebiet.“ [OO]
Olaf Osten:
1972, geboren in Lübeck
Grafik-Design-Studium
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim
Dun Laoghaire College of Art & Design, Dublin
Olaf Ostens Arbeiten sind unter anderem im Besitz des International Peace Institute, des Wien Museums, des Complexity Science Hub Vienna und der Arbeiterkammer Wien. Er ist als Zeichner regelmäßig interdisziplinär tätig – zu den Projektpartnern gehören unter anderem das Impulstanz-Festival, die Wiener Festwochen oder das mumok/Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. 2012 erhielt er gemeinsam mit Ernst Logar den Staatspreis Schönste Bücher Österreichs.
Nina Schedlmayer:
Nina Schedlmayer studierte Kunstgeschichte in Wien und Hamburg. Nach Stationen in der Kunstvermittlung, in Galerien sowie der Artothek Niederösterreich in Krems arbeitet sie seit 2003 freiberuflich als Journalistin und Kunstkritikerin. Sie ist Chefredakteurin des Kulturmagazins morgen und verfasst Beiträge u. a. für das Nachrichtenmagazin profil, Kunstzeitschriften (artmagazine.cc, PARNASS, Kunst und Auktionen, Weltkunst) sowie Kataloge und Künstlermonografien. 2010 promovierte sie an der Uni Wien mit einer Dissertation zur Zeitschrift „Kunst dem Volk“ und Kunstgeschichtsschreibung im Nationalsozialismus. 2017 erhielt sie den Österreichischen Staatspreis für Kunstkritik. Seit 2018 schreibt sie auf artemisia.blog über Kunst und Feminismus.
Freie Eintritt!
