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VOLNA / Alexander Felch Event
Ausstellungseröffnung
VOLNA “Caustic Studies“
Eröffnung: 25.10.2019 ab 19:00
Ausstellungsdauer: 26.10 - 12.11.2019
Performance
Alexander Felch “Composing MRI to MIR (2019)
25.10.2019 um 20:00
Die Ausstellung „Caustic Studies“ der Künstlergruppe VOLNA widmet sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema der optischen Kaustik - speziellen Flächen (Brennflächen), bei denen die Intensität des Lichtfelds stark zunimmt. Die Ausstellung umfasst sieben Lichtobjekte, die verschiedene charakteristische Formen von Kaustiken zeigen.
Die Lichtobjekte ermöglichen die genaue Beobachtung einer langsamen, generativen Bewegung von verschiedenen Kaustiken. Diese Bewegung wird analog durch die jeweils unterschiedliche Versuchsanordnung verschiedener Materialien und Formen (mit spezifischen optischen und physikalischen Eigenschaften), die in den Leuchtkästen verwendet werden, generiert.
Die Künstlergruppe VOLNA, 2015 in St. Petersburg, Russland, gegründet, beschäftigt sich mit Lichtkunst und interdisziplinären Kunstpraktiken unter Einsatz neuer Technologien. Seit ihrer Gründung haben VOLNA in St. Petersburg unabhängige Ausstellungsprojekte in verschiedenen Formaten initiiert und realisiert und sind auch für ihre szenografischen Lösungen für die elektronischen Musikszene bekannt.
„Caustic Studies“ ist die erste Ausstellung von VOLNA im Kontext eines Kunstraums, wie der Zentrale, für die die Künstler, die üblicherweise für raumgreifende Installationen bekannt sind, erstmals mit kleinen Formaten gearbeitet und kompakte Lichtobjekte entwickelt haben. Das Thema der Wellenphänomene, einschließlich der Wellennatur des Lichts, ist für die Künstler programmatisch, auch der Name der Gruppe wird aus dem Russischen mit „Welle“ übersetzt.
Parallel zu den im Rahmen von “Caustic Studies” präsentierten Objekten ist auch eine Videodokumentation der von VOLNA realisierten großformatigen Lichtinstallationen in der Zentrale zu sehen.
www.volna-media.com
www.instagram.com/keine_angst
Alexander Felch - Composing MRI to MIR (2019)
MRI – (eng.: Magnetic Resonance Imaging), ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Gewebestrukturen im Körperinneren, siehe Magnetresonanztomographie
MIR (russ.: „Welt, Gemeinschaft“; „Frieden“) steht für: Mir (Raumstation), eine russische Raumstation
Die klangliche und räumliche Erfahrung eines Gehirn- oder Bodyscans haben viele Menschen schon selbst gemacht, sei es aus physischen (zb. Bänderverletzung oder schlimmer), sei es aus metaphysischen (MS) Gründen. Insofern ist das Prozedere weitgehend bekannt: man / frau wird in eine enge Röhre geschoben und muss dort 45-60 Minuten möglichst regungslos verharren, während der Magnet seine Runden dreht, den Körper scannt und - in einzelne Layer aufgeschlüsselt - abbildet. In dieser Zeit ist man sich selbst und seinen Gedanken das jeweilige Leiden betreffend überlassen, hat Zeit, innezuhalten und in sich zu gehen.
Die der „Maschine“ eigenen Klangfarbe und Rhythmik in Kombination mit der außergewöhnlichen Rezeptionssituation sorgen für eine speziellen Form eines Zustands transzendentaler Erfahrung, der Raum für Kontemplation bietet. Was manche als unangenehm empfinden können (der Patient / die Patientin wird mit Gehörschutz und Panikglocke ausgestattet auf die Reise zu sich selbst geschickt) ist für geübte Konsumenten von Klangkunst und Noise Darbietungen eine faszinierende Möglichkeit, sich maschinell erzeugten Sounds in einer einzigartigen Umgebung hinzugeben. Eine personalisierte Welt zwischen Einflüssen von außen und dem nach innen gekehrten Frieden als Resultat konzentrierter Kontemplation entsteht. Man entschwebt buchstäblich dem jeweiligen Labor und erreicht einen Zustand von Solaris, den man sonst nur durch intensive Meditation und/oder die Einnahme psychotroper Substanzen erfahren kann.
Während dieses gedanklichen Prozesses erfolgt auch ein analytischer in Form des eigentlichen Gehirnscans. Die Dokumentation dieses Vorgangs wird abschließend in Form von Prints, sowie auf digitalem Datenträger ausgefolgt, auf denen man die während des Prozesses durchlaufenen Gedankengänge erahnen und rekapitulieren kann.
In der Performance Composing MRI to MIR versucht Alexander Felch diese eigentliche Einzelerfahrung für eine Gruppe von Mitreisenden live spürbar zu machen. Originalaufnahmen seines eigenen Gehirnscans werden mit selbst produzierten Klangbeispielen zu einem Musikstück komponiert. Klänge, die den Prozess des Gehirnscans begleiten, werden mit Klängen, die eben diesem Hirn entspungen sind kombiniert und sollen ein indivuelles Erlebnis in Form eines akustischen experience-sharings kollektiv erfahrbar machen. Das Erreichen des obengenannten Solaris-Zustands wird angestrebt, auch wenn das Erlebnis nicht 1:1 nachgestellt werden kann: Ganzkörper-Rezeptions-Röhren stehen leider nicht zur Verfügung, Bewegung ist erlaubt, die geplante Reisezeit liegt unter 30 min und es werden auch abschließend keine Prints oder digitalen Datenträger verteilt.
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Alexander Felch, *1978 in Wien, Künstler und Kurator. Lebt und arbeitet in Wien.
Sound + Vision: Konzept- und Medienkunstprojekte, Kunst im öffentlichen Raum, Fernsehspiele, Action-Sculpturing, Mahnmäler und Musicals.
http://www.alexanderfelch.net