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Architekturen für das quantifizierte Selbst

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Konferenz
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1 Termin
Freitag 20. September 2019
20. Sep. 2019
Fr
18:00
Architekturen für das quantifizierte Selbst

halfway Mikro-Konferenz. halfway ist das Labor des Forschungsprojekts Curating the Urban. On Spatializing Urban Conditions.

20. September 2019, 18 Uhr
Round Table

mit Beiträgen von John Cheney-Lippold, Gabu Heindl, Andreas Spiegl, Eva Maria Stadler
Für halfway: Christina Nägele, Heidi Pretterhofer, Christian Teckert

Die Mikro-Konferenz Architekturen für das quantifizierte Selbst in halfway ist eine diskursive Plattform für die Diskussion gegenwärtiger urbaner Effekte digitalisierter Lebenskulturen. Als Abschluss des Forschungsprojekts Curating the Urban wird hier noch einmal die Frage öffentlich verhandelt, wie und mit welchen Mitteln der (Re)Präsentation aus dem Feld der künstlerisch-forschender Praxis diese Effekte vermittelbar werden können.

Zur Diskussion steht, in welchen Räumen das „quantifizierte Subjekt“ agiert und seine „dividuale“ Verfasstheit geprägt und bisweilen geschaffen wird. In einer Kultur, die zunehmend von Evaluierungen, algorithmisch generierten Empfehlungen sowie einem immer spezifischeren Profiling geprägt ist, stellt sich die Frage, wie eine Architektur zu denken ist, die für diese digital vermessenen Subjekte konfiguriert ist.

John Cheney-Lippolds Buch We are Data (2017), das eine wichtige Referenz für das Forschungsprojekt war, portraitiert die dividualen Mechanismen der heutigen Subjektivität vor dem Hintergrund omnipräsenter Datensammlungen und Profilierungskonzepten der digitalen Global Player. Wir fragen nach den räumlichen Konsequenzen einer Idee von Stadt, wie sie etwa gerade von Sidewalk Labs (eine Tochterfirma von Google/Alphabet) in Toronto (Toronto Quayside) „from the data up“ entwickelt wird. Welchen Ideologien und Regeln unterliegt diese totale Umschreibung und Re-Programmierung der Software unserer Städte, die sowohl top-down als auch bottom-up ein Geflecht von Netzwerken generiert, das sich anschickt, zu einer neuen globalen „accidental megastructure“ (Benjamin Bratton) zu werden?

In einem weiteren Schwerpunkt beschäftigen wir uns mit der Frage, inwieweit angesichts von zunehmend immateriellen Protokollen, Programmierungen und Bildpolitiken, denen architektonische Räume unterliegen, Strategien der Visualisierung und Verräumlichung als Form der Kritik eine entscheidende Rolle zukommen könnte, auch um eine Lesbarkeit komplexer Systeme zu ermöglichen. Hier stellt sich auch die Frage, ob ein reflexiver Umgang mit Fragen des Displays, wie er speziell in den post-konzeptuellen Praktiken der institutionskritischen Kunst entwickelt wurde, einen Weg für eine künstlerisch-forschende Praxis eröffnen kann, die für die Gegenwart den Anspruch des konstruktivistischen Labors oder Otto Neuraths Visualisierungsstrategien neu zu denken versucht.

21. September 2019, 11 Uhr
Brunch Talk

Projektpräsentation und Video Screening
Christian Frieß, Christian Teckert
Respondent: John Cheney-Lippold

In den Präsentationen werden zwei Formen künstlerisch-wissenschaftlicher Ansätze zur Diskussion gestellt, in denen Mechanismen einer algorithmischen Kultur anhand konkreter Patente und Orte untersucht werden:

In Christian Frieß’ und Benjamin Gerdes’ Faltplan mit dem Titel User Environments in the Interface City wird eine Serie von Patenten zur interaktiven Kontrolle und effizienten Steuerung von Subjekten zum Ausgangspunkt für eine zeitgemäße Kartografie von smarten Umgebungen. Als Katalog von einzelnen Aspekten der digitalen Regulierung entwirft diese Karte eine neue Form der Repräsentation medialer Schichten der Stadt.

In Christian Teckerts Video Total Living Industry II wird entlang eines „drifts“ durch einen Tag einer zeitgenössischen Metropole eine Serie von „dividualen“ Räumen durchdekliniert, in denen sich die Wirkungsmacht algorithmischer Prozeduren unsichtbar, aber umso effizienter entfaltet. Als Sammlung generischer Architekturen einer von Feedbacks, Evaluierungen und individualisierten Profilen überformten Stadt wirft das Video die Frage auf, welche Rolle Gestaltung als Teil einer gesellschaftlichen Agenda noch spielen kann.

halfway ist ein Ort der Verräumlichung akuter urbaner Phänomene. Hier wird mit Methoden künstlerischer Forschung eine Praxis des urbanen Kuratierens realisiert und gesellschaftliche Zusammenhänge in Gestaltung übersetzt. halfway ist das Labor des Forschungsprojekts Curating the Urban. On Spatializing Urban Conditions von Christina Nägele, Heidi Pretterhofer und Christian Teckert mit Linda Lackner, das am Institut für Kunst und Architektur der Akademie der bildenden Künste Wien angesiedelt ist und über das Programm PEEK des FWF gefördert wird.

Archiv-Screenshot:

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