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Genuine Happiness Event
Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
GENUINE HAPPINESS
“Suse Krawagna und Tom Streit”
20.6.–6.7.2019
Eröffnung: Mittwoch 19. Juni 2019, 19 Uhr
Alles befreiend!
„Etwas anderes wird angestrebt: ob das Trennende doch das Allgemeine ist. Wie unterscheidet sich echtes Glück des Einen vom echten Glück des Anderen. Dieses will sagen, vielleicht bin ich ein wahrer Teil der Ästhetiktheorie“.
Die Galerie kunstbuero startet in Zusammenarbeit mit der Wiener Art Foundation und Alexandra Grubeck Art Consulting eine neue Auflage des „Genuine Happiness“-Projektes, welches sich seit 2004 punktuell wiederholt.
In den vorangegangenen Ausstellungen dieser Serie wurde der Begriff Genuine Happiness als Modell einer unorthodoxen Betrachtung der Kunst vorgestellt. Es bezeichnet nach Theodor Adorno jenes Moment, welches den „Wahrheitsgehalt” des Kunstwerkes als Echtes-Glück-Erlebnis einfängt.
Diese Überlegungen Adorno’s wurden in den Schriften zur Ästhetiktheorie zusammengefasst. Am Anfang seiner Betrachtungen stand, dass die Kunst keinem gesellschaftlichen Sinn oder einer „Aufgabe“ nachgeht. Für ihn hatte sich die Kunst in der Warenwelt brav eingegliedert. Darüber hinaus wurde sie als Angebot der Freizeitkultur gesellschaftlich erfolgreich etabliert.
So sah Adorno, dass das ästhetische Moment tatsächlich ein Glückserlebnis darstellt, mit dem einzigen Unterschied zu jenem „Glücksgefühl“ aus der Konsumwelt oder aus der Freizeitkultur; eben ein echtes Einmaliges darstellt.
Anfänglich bot das Konzept in den ersten Projekten der Ausstellungsreihe eine lose Polarisierung zwischen Adornos „Genuine Happiness“, Agambens „Nacktem Leben“ und Walter Benjamins „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“. Hier gründeten die drei Denker — „große Kaliber des ästhetischen Bewusstseins“ — keineswegs in einer freundlichen Beziehung, sondern sich genseitig ärgernd und sich einander im Wege stehend.
Das Eine hebt das Andere auf.
Oder… doch: sie ziehen am selben Strang.
Bei dieser Auflage nimmt die These von Genuine Happiness jedenfalls eine Vermittlerrolle zwischen der Reduktion des „Menschlichen“ ob im ästhetischen Repro oder im Ereignis des echten Glücks jenseits der Waren- und Freizeitkultur oder im agamb’schen Drama des Nackten Lebens, welches von der Übermacht der Systeme jeden Augenblick gelöscht werden kann. Die Kunst, die sich in ihrer Verbreitung fortwährend reproduziert sowie das Nackte Leben in Farbe und Leinwand „die Malerei“ reflektieren, kreierte ein Spiegelbild der Negation des „Kulturmenschen“. Vor diesen philosophischen Überlegungen bildet die Malerei die Figur, das Format, das Konzept und Diskurs einer der ersten Akte dieser Szenerie, illusionierend oder doch illustrierend…lustig.
Erster Akt „Suse und Tom“, zu sehen in der galerie kunstbuero. Es folgen noch zwei Akte mit anderen Adorno, Agamben und Benjamin Zeitgenossen aus der Kunstwelt „Wien“.