\

Screenings: Jüdische Familien im Waldviertel und ihr Schicksal

Theorie Screening Präsentation Führung
➜ edit + new album ev_02vvBvFhyvk9Qxm1H7LcGt

Samstag 18. Mai 15 Uhr 30
Präsentation des Films „Arisierungen. Die verlorenen Jahre“ (Ö 2017: https://www.filmfonds-wien.at/filme/arisierung---die-verlorenen-jahre): Unter dem Terminus „Arisierung“ wurden den jüdischen Besitzern Betriebe, Wirtschafts- oder Kunstgüter geraubt. Die verlorenen Jahre der Aufarbeitung sind längst noch nicht abgeschlossen. Anhand von Beispielen und Gesprächen mit Zeitzeugen, moderiert von Danielle Spera, skizziert Autor und Regisseur Kurt Mayer Fallstudien des Massenraubs und seine Folgen. Neben 2.000 Gemeindewohnungen wurden auch 20 Prozent aller in Wien gemeldeten Autos ihren Besitzern weggenommen. In Heidenreichstein hatte man von erfolgreichen jüdischen Textilunternehmen maßgeblich profitiert. Nach dem Anschluss wurden sämtliche Betriebe beschlagnahmt und heute erinnert nichts mehr an die ursprünglichen Eigentümer. 1946 beginnt der bis heute andauernde Prozess der Restitution mit ihren mannigfachen Formen der Verzögerung und Verweigerung. Er war eng verknüpft mit der Identitätsfindung der Zweiten Republik - zwischen Opfermythos und Täterrolle. Mit dem Heidenreichsteiner Lokalhistoriker Karl A. Immervoll und Regisseur Kurt Mayer. Zuvor um 14 Uhr 15: Kuratorenführung in der Sonderausstellung mit Dr. Friedrich Polleroß.

Sonntag 19. Mai 15 Uhr 30
Präsentation des Dokumentarfilms „L’Affaire Finaly“ (F 2008: http://www.lussasdoc.org/film-l_affaire_finaly-1,20254\.html) über das Schicksal der Enkelkinder der Familie Schwarz in Gmünd: Der Klosterneuburger Arzt Fritz Finaly und seine Gmünder Gattin Anni Schwarz emigrierten nach Frankreich, wurden aber 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Ihre Söhne Robert (* 1941)und Gérald (* 1942) wurden von Nonnen in Grenoble gerettet. Nach dem Krieg war die Betreuerin nicht gewillt, die beiden Buben in ihre jüdische (Groß-)Familie zurückkehren zu lassen und ließ sie 1948 katholisch taufen. Als ein Gericht die Brüder 1950 ihrer in Israel lebenden Tante zugesprochen hat, wurden sie von Kirchenangehörigen in Marseille versteckt und dann nach Spanien geschmuggelt. Die Affäre spaltete die öffentliche Meinung in Frankreich zwischen Klerikalen und Laizisten sowie zwischen Philosemiten und Antisemiten. Papst Pius XII. und seine beiden späteren Nachfolger waren ebenso involviert wie der spanische Diktator Franco. Nach langwierigen Prozessen und Verhandlungen konnten die Kinder im Juli 1953 nach Israel ausreisen. Robert Finaly wurde später Arzt und Gerald Finaly Soldat der israelischen Armee sowie Angestellter einer Telefongesellschaft. Der Film wird von Dipl.-Dolm. Anni Weich übersetzt, die ebenfalls als Emigrantenkind in Frankreich aufgewachsen ist. Als weitere Zeitzeugin wird Jeanne Gauster-Glaubauf über ihr Schicksal als „verstecktes Kind“ in Frankreich erzählen. Die Großneffen der Brüder Finaly, Jakob und Johannes Brossmann, präsentieren eine filmische Grußbotschaft aus Israel. Moderation: Mag. Sabine Nikolay (ORF). Zuvor um 14 Uhr 15: Kuratorenführung in der Sonderausstellung mit Dr. Friedrich Polleroß

Archiv-Screenshot:

Newsletter und Social Media

Der eSeL Newsletter schickt dir jeden Donnerstag Insidertipps unserer Terminredaktion und fotografische Highlights aus dem Kunstbetrieb.

Fast geschafft!

Die Bestätigungsmail ist unterwegs. Du musst sie nur noch bestätigen.


A confirmation email has been sent. Please click the link to confirm your subscription. (Check your Spam/Junk folder!)

Woops!

Diese E-Mail-Adresse ist bereits abonniert. Eh super! / This address is already subscribed.

Hoppala.

Sie haben Ihre Mail-Adresse noch nicht bestätigt. / This Address is not yet confirmed.

Datenschutz

Impressum

AGB

eSeL ist ein Informationsportal für Kunst und Kultur. Hier findest du empfohlene Veranstaltungen, Ausstellungen, Museen, Kinoprogramm, Theater, Performances und mehr in Wien und ganz Österreich.