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rewind

Lydia Nsiah: to forget Event

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Von Freitag
17. Mai
2019
bis Sonntag
16. Juni
2019
19:00
Film Video Eröffnung Performance Ausstellung

Eröffnung am 17.05.2019 ab 19:00
Soundperformance von Jejuno ~ 20:30

Ausstellungsdauer: 18.05. - 16.06.2019

Wir vergessen, erinnern, vergessen und erinnern uns wieder. Vergessen ist grundlegend, um den Alltag zu verarbeiten oder unseren Kopf von negativ konnotierten Geschehnissen frei zu machen und neu anzufangen: In steter Wechselbeziehung koordinieren Vergessen und Erinnern die Virtualisierung oder Aktualisierung von Erlebtem und Wahrgenommenem. Ein endgültiges Löschen von Erinnerungen ist nicht möglich, jederzeit könnte das Vergessene wieder aus einer der unzähligen Schichten unseres Gedächtnisses heraus in unser Bewusstsein übertreten: Und wir erinnern uns wieder.

“to forget”” beschäftigt sich mit Vergessen zunächst durch die ausschließliche Verwendung von gesammeltem, abgelaufenem Super 8- und 16mm- und Rollfilmmaterial. Gestalterisch ist die Möglichkeit des Scheiterns, der ausbleibenden und/oder verblassten wie farblich veränderten Aufnahme, und somit das ‚filmische und fotografischeVergessen‘ von Bildern und Tönen aufgrund abgelaufener Chemikalien, Thema: Solche, seit Jahren nicht mehr verlässlich entwickelbaren Filme sind Grundstock für Nsiahs (Reise-)Dokumentationen von trivialen Ortsansichten und Situationen. Menschenleere Aufnahmen von Natur und Architektur sind – neben Vögeln – hauptsächlicher Bild(- und Ton)inhalt der Arbeiten und stehen neben der Verwendung des abgelaufenen Film- und Fotomaterials für die eigene, künstlerische und in Referenz kollektive Gestaltung von Erinnerungs- und Vergessensbildern: Keine Dokumentation ist auch Dokumentation. Das ‚Risiko‘ des sofort wieder vergessenen, nicht festhaltbaren oder transformierten Erinnerungsmoment und im Material verblassenden Bild- und Toninhalts schwingt mit. Dem Aufbau des menschlichen Gedächtnisses und von analogem Film ähnlich wird die Struktur der Arbeiten in Schichten gedacht, die einander nicht einfach nur überlagern und ergänzen, sondern vor allem auch Leerstellen produktiv freilegen. Vergessen ist hier kein endgültiger Prozess, sondern wird als eine Art Umschichten und somit dem Erinnerungsprozess ähnliches Verfahren verstanden – to forget wird zu to get: vergessen wird verstehen.

In der Ausstellung “to forget” versammelt Lydia Nsiah erstmals ihre Arbeiten zum Vergessen in einem Raum. In filmischer, textueller und fotografischer (Erzähl-)Form arbeitet sich Nsiah an der filmischen Entwicklung und materiellen Ausformulierung künstlerischer Darstellungsformen des Vergessens ab. Zu sehen sind neben der Wien-Premiere der Filmarbeit to forget erstmals das Kunstbuch zum Film und Mittelformat-Fotografien. Zur Ausstellungseröffnung wird die Musikerin und Künstlerin Jejuno neben einem Live-Set ihren für den Film komponierten Soundtrack aufführen.

Lydia Nsiah lebt und arbeitet in Wien, und unterwegs. Sie hat Bildende Kunst sowie Film- und Medienwissenschaft in Wien, Berlin, Montreal und Amsterdam studiert. Als Künstlerin und Forscherin beschäftigt sie sich mit Leerstellen und Zwischenräumen mittels Film, Fotografie,Text und Installation. Ihre Themen sind Vergessen und Erinnern, Fehler und Error, Filmkunst und Gebrauch. Ihre Arbeiten werden international gezeigt und publiziert, u.a. REMASTERED, Kunsthalle Krems (AT) | Curtas Vila do Conde IFF (PT) | Antimatter [Media Art], Deluge Contemporary Art Gallery, Victoria, BC (CA). Sie ist Mitglied der Künstler*innenplattform Golden Pixel Cooperative (www.goldenpixelcoop.com).

Sara Rafael (aka Jejuno, born 1988 in Lisbon) studied at Escola Artística António Arroio and is a visual
and sound artist based in Lisbon/Oporto/Vienna. As a photographer, she has been documenting her private
life and mainly portuguese nightlife since ten years, connected to music and cultural underground backstages.
http://sararafael.blogspot.com. Inserted in the experimental music scene, Rafael, more known as Jejuno, plays her keyboards and effects in several places since 2014, when she played live for the first time, at Galeria Zé dos Bois, Lisbon. The past two years Sara also collaborated in duo live concerts with Raw Forest, Diana Policarpo and Odete, had two works released, and worked with various artists and media. to forget is her first film soundtrack.

www.lydiansiah.net/works/to-forget

https://www.facebook.com/pg/jjejuno

Text & Bild: Lydia Nsiah, 2019

 
Archiv-Screenshot:

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