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Klub Moozak #99 - Kajkyt, Elisabeth Schimana Event
KLUB MOOZAK #99
11.5.2019 - OPEN DOORS 19:00 CET / CONCERTS 20:30 - 22:00 !!!
REPUBLIK KUGELMUGEL / 1020 WIEN / PRATER HAUPTALLEE / Antifaschismusplatz 2
Breitengrad : 48.215532 | Längengrad : 16.396073
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LIVE:
KAJKYT (AT)
ELISABETH SCHIMANA (AT)
Über KAJKYT (AT)
Der Komponist und Musiker Slobodan Kajkut hat vor kurzem auf seinem Label God Records mit “III” das aktuelle Album seines Elektronikprojekts Kajkyt herausgebracht. In seinem Schaffen verbinden sich zeitgenössische Musik - er studierte u.a. bei Georg Friedrich Haas - mit Noise-Rock und experimenteller Elektronik, das sich seit 2008 auf acht Album-Veröffentlichungen dokumentiert. Über die Jahre hat Kajkut seine Musik so weit reduziert, bis nur noch das Nötigste übrig blieb.
Slobodan Kajkut wurde 1983 in Banja Luka geboren, kam 2002 nach Graz, spielte Schlagzeug in Rock-Bands wie The Striggles und beendete 2008 sein Kompositionsstudium an der Kunstuniversität Graz. Um sein Debüt-Album “The Compromise Is Not Possible” zu veröffentlichen, gründete er im selben Jahr God Records. Er war dann u.a. an Produktionen mit Weasel Walter (The Flying Luttenbachers), Philip Jeck, Bernhard Lang und Bernhard Gander beteiligt. Neben regelmäßigen Auftritten in Graz führten ihn seine Konzerttätigkeiten quer durch Europa und besonders in die Länder Ex-Jugoslawiens.
Musikalisches Aufräumen
Zeitgenössische Musik dient Kajkut als Ausgangsbasis, sich mit Spielformen experimenteller Popmusik und mit deren Bruchlinien zur Avantgarde auseinanderzusetzen. So waren frühe Solo-Werke stark von Dub geprägt und für das Ensemble Platypus schrieb er ein von The Velvet Underground inspiriertes Stück, das 2015 bei Wien Modern aufgeführt wurde. 2017 fand die Premiere von “Palast” mit dem Kammerorchester der Kunstuniversität Banja Luka statt. Eine weitere aktuelle Produktion ist “20 Inventionen”, eine Performance- und Installationsserie für 20 Plattenspieler, auf denen je eine Single mit einem Piano-Stück läuft.
Auf “III” lotet Kajkyt extrem reduzierte Drones und Pulsationen aus, die sich wie mikroskopische Aufnahmen (post-)industrieller Klangräume anhören: quasi Exerzitien in lärmender Stille.
Auf God Records sind derzeit mehr als 50 Veröffentlichungen erschienen, die von Alvin Lucier und Morton Feldman bis Francisco López und Boris Hegenbart reichen. Im Fokus stehen österreichische Musikschaffende wie Peter Ablinger, Susanna Gartmayer, Robert Lepenik und Bernhard Lang. Am Abend nach dem Porträt über Slobodan Kajkut ist ein “Zeit-Ton” mit einem Überblick über God Records zu hören.
(Heinrich Deisl)
Über ELISABETH SCHIMANA (AT)
Die Musikerin und Komponistin Elisabeth Schimana ist seit den 1980er Jahren als eine der österreichischen Pionierinnen der elektronischen Musik mit Projekten präsent, die sich durch einen radikalen Ansatz und eine ebensolche Ästhetik auszeichnen.
Nach einer Gesangsausbildung absolviert sie Studien in Komposition, Computermusik, Musikwissenschaft und Völkerkunde, befasst sich in Moskau intensiv mit dem Theremin und in Wien mit dem Max Brand Synthesizer. Sie kreiert zahlreiche Radioarbeiten in Kooperation mit dem ORF-Kunstradio sowie Klanginstallationen, interdisziplinäre und performative Projekte und konzipiert Versuchsanordnungen im sozialen Feld sowie solche, die neue Wege musikalischer Interaktion im Internet erproben.
Schimana untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit Fragen des Raums, der Kommunikation oder des Körpers in seiner An- bzw. Abwesenheit, insbesondere die Vermittlung kompositorischer Konzepte (Partituren), was zu völlig neuen Ansätzen führt, die das Hören experimentell ausloten und eine erhöhte musizierende Präsenz erfordern. Ihr forschender Zugang hat auch die Gründung des
IMA Institut für Medienarchäologie zur Folge, das sich seit 2005 den akustischen Medien an der Schnittstelle analog/digital, sowie dem Thema Frauen, Kunst und Technologie widmet.
Schimanas mehrfach ausgezeichnete und international rezipierte Arbeit steht im Spannungsfeld von Komposition und freiem Spiel, nicht zu trennen von ihr als live Agierender, bezieht sich auf historische Positionen, verweigert sich aber jeglicher Vereinnahmung und besticht, eindringlich und reduziert, mit hoher Intensität.
(Milena Meller)