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Freitag, 8. März 2019
Zwischen den Vorführungen sprechen albanische Künstlerinnen und Künstler mit Claudia Slanar (Kuratorin Blickle Kino, Belvedere 21) und Anna Soucek (Kuratorin, Kulturjournalistin Ö1). Als Gäste werden Silva Agostini, Leonard Qylafi, Adrian Paci und Violana Murataj erwartet.
Den Auftakt macht ein Video von Anri Sala, einem der international bekanntesten albanischen Künstler. Déjeuner avec Marubi erinnert an die Anfänge der Fotografie in Albanien. Die Familie Marubi gründete Mitte des 19. Jahrhunderts im nordalbanischen Shkodra ein Fotostudio, das über Generationen hinweg das gesellschaftliche, aber auch das politische Leben Albaniens festhielt. Während die Künstlergruppe MEMO in knappen Statements – geschrieben von Agron Tufa, einem der bedeutendsten Schriftsteller des Landes – Lebensgeschichten und Erfahrungen von Opfern des Hoxha-Regimes zeigt, erinnert sich Driant Zeneli an seine künstlerischen Anfänge und die Auseinandersetzungen mit seinem Vater, der u. a. Parteiführer porträtierte. Aus offiziellem Filmmaterial komponiert Adrian Paci eine Studie über die Manipulation der Massen und über das Interregnum, das Diktatoren kommunistischer Systeme nach ihrem Tod hinterlassen. (A. T.)
Opener:
Déjeuner avec Marubi, Anri Sala, 1997, 49 Sek., Videoanimation
Programm I:
When I grow up I want to be an artist, Driant Zeneli, 2007, 21:55 Min.
we belong to each other, MEMO, 2018, 13:20 Min.
Nailsong, Leonard Qylafi, 2006, 2:58 Min.
Interregnum, Adrian Paci, 2017, 17:28 Min.
Im zweiten Themenblock wird die Zukunft weiblich, auch in der albanischen Kunstszene. Fünf Künstlerinnen – Silva Agostini, Donika Cina, Elsa Martini, Violana Murataj und Alketa Ramaj – zeigen beeindruckende, oft sehr kurze Arbeiten, die private Momente ebenso einfangen wie Beziehungsfragen. Sie sparen die beruflichen und künstlerischen Entwicklungen dabei nicht aus und widmen sich den Eigenheiten des Kunstbetriebs. Es sind intime, aber nie distanzlose Einblicke in das Leben von Frauen. (A. T.)
Programm II:
My Mother’s Colors, Violana Murataj, 2013, 6:05 Min.
I see my drawing, Violana Murataj, 2013, 3:25 Min.
Adam’s apple, Alketa Ramaj, 2013, 3:43 Min.
Gallery, Donika Cina, 2017, 3:25 Min.
Executing love, Elsa Martini, 2005, 7:05 Min.
The dynamic landscape, Violana Murataj, 2015, 2:58 Min.
A Current State, Silva Agostini, 2014, 6:50 Min.
Mutual Red, Silva Agostini, 2013, 3:45 Min.
Samstag, 9. März 2019
Zwischen den Vorführungen sprechen albanische Künstlerinnen und Künstler mit Claudia Slanar (Kuratorin Blickle Kino, Belvedere 21) und Anna Soucek (Kuratorin, Kulturjournalistin Ö1). Als Gäste werden Leonard Qylafi und Adrian Paci erwartet.
Die schwierigen Jahre nach dem Zusammenbruch des Hoxha-Regimes und die Anfänge demokratischen Lebens sind Themen dieses Programms. Besucher_innen der albanischen Hauptstadt kennen das große Mosaik an der Fassade des Historischen Museums: Albaner_innen in den Trachten ihrer Heimat auf dem Weg in eine glückverheißende Zukunft. Driant Zeneli nahm das Mosaik als Vorlage für einen Workshop mit Jugendlichen, um über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu diskutieren. Anri Sala berichtet von einer legendären Aktion des damaligen Bürgermeisters der Hauptstadt (heute Premier des Landes), Edi Rama, und Leonard Qylafi reflektiert den Bauboom in und um Tirana. Überlagerungen der Bilder machen deutlich, wie sehr sich das Stadtbild in nur wenigen Jahren verändert hat. (A. T.)
Opener:
Anri Sala, Déjeuner avec Marubi, 1997, 49 Sek., Videoanimation
Programm III:
Driant Zeneli, Atelier Albania, 2015, 8:39 Min.
Leonard Qylafi, Estate, 2007, 8:58 Min.
Anri Sala, Dammi i Colori, 2013, 15:24 Min.
Fani Zguro, U Turn, 2006, 2:13 Min.
Fani Zguro, Anarchy, 2014, 10:03 Min.
Albanien heute und die Frage, was das Morgen bringen könnte, wird im vierten Themenblock von drei Künstler_innen diskutiert. Adrian Paci beschäftigt sich mit den Problemen der Globalisierung und der weltweiten Migration, indem er zeigt, wie aus einem Marmorblock eine Säule wird, die den Weg um die halbe Welt antritt. Ermela Teli erzählt von Roma-Familien, die am Rande der Gesellschaft und unter unwürdigen Bedingungen leben. Ergin Zaloshnja wiederum dokumentiert ein Projekt, das die Aquakulturen eines künstlichen Sees nahe Tirana mittels einer geodätischen Kuppel erhalten will. (A. T.)
Programm IV:
Ermela Teli, A political care, 2014, 18:03 Min.
Adrian Paci, The column, 2013, 25:52 Min.
Ergin Zaloshnja, The last Hope, 2012, 16:29 Min.
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