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Vortrag Alfred Gulden + Buchpräsentation Wolfgang Denk Event
Vortrag: Proben? Orgien, Mysterien, Rausch, Exzess!
Alfred Gulden erzählt in seinem Vortrag über das Orgien Mysterien Theater von Hermann Nitsch. Gulden war Mitorganisator des 7. Abreaktionsspiels (1970 in München), Regisseur des 24-Stunden-Spiels (1975 in Prinzendorf) sowie des 6-Tage-Spiels (1998 in Prinzendorf). “Aus Ton-, Foto- und Filmaufnahmen sowie den Aktionsrelikten, ist es sicherlich nur schwer zu erahnen, welch ein Aufwand hinter Hermann Nitschs Orgien Mysterien Theater, seinen Abreaktionsspielen, steckt. Eine lange Vorbereitung, genaue Pläne, eine präzise, bis ins kleinste Detail aufgearbeitete Partitur und eine jeweils längere Probezeit liegen dem zugrunde.
Nur wenigen ist bekannt, dass Aktionsorte, Abläufe wie etwa Prozessionen oder der Aufbau eines Geschehens, die Positionen der passiven Akteure und Akteurinnen (auf eigens für sie “zugeschnittenen” verschiedenen Tragbahren, Kreuzen und Gerüsten), die Tätigkeiten der aktiven Akteure und das Vorbereiten der notwendigen Materialien (Blut, Naturalien, Tiere etc.) für den jeweiligen Ort und die dort stattfindenden Aktionen keine Zufälligkeiten zulassen, sondern wochenlanges Einüben verlangen, bis alles eine selbstverständliche Natürlichkeit bekommt.
Aber auch die Vor-Arbeit, die Probenzeit hat ihre schönen, ja, wunderbaren Momente, und bringt oft für die Beteiligten ein tiefes Erleben.”
Im Anschluss findet die Buchpräsentation von Wolfgang Denk, Gründer des nitsch museums, statt.
Wolfgang Denk. Eine Werkmonographie
Wolfang Denk: “Dieses Buch ist eine Art Gebrauchsanweisung, ein einladender Pfad zu meinem Werk, ein Wegweiser auf der Reise durch Energieströme und Essenzen zu meinem künstlerischen Denken und den Emanationen meiner Kunstwerke – eine Flusswanderung am ultrablauen Strom der Phantasien und Träume, eine „Erinnerung an die Zukunft“, ein Stundenbuch der Wellen, Ecken, Kanten und Fallen der bildnerischen Versuche.
Die Reise ist auf jeden Fall eine Entdeckungsfahrt zu den Ufern der Kunstwerke, entlang der Grenzlinien zwischen Kunst und Lebensrealität, vorbei an Kraftfeldern und Einsichten, Verdunkelungen und Erleuchtungen, Schaustellungen und Provokationen. Von Dramen bis hin zu Beispielen visionärer, naiv-kindlicher Spielfreude dient das Buch als Navigationshilfe zu den Indikatoren meines künstlerischen Universums.
Da der Berner Kunstphilosoph Johannes Gachnang einst einen „morgenlandfahrerischen“* Bericht über visionäre Kunstannäherungsrituale geschrieben hatte, lud ich ihn in die Kunsthalle Krems als Kurator der programmatischen Ausstellung „Chaos – Wahnsinn. Permutationen der zeitgenössichen Kunst“ ein. Seine Theorien schienen mir wie auf den Leib geschneidert zu sein. Der documenta-Macher mit umfassendem Kunstwissen war bis zu seinem tragischen frühen Tod mein Freund.
Werden Sie Zeugen der Laboratorien des Neuen, blicken Sie ins Atelier des Künstlers, auf der langen Reiseroute von den heimischen Mostviertler Bauernhöfen nach Wien und Krems, weiter über Indien, Amerika, Japan und Afrika bis ins Tal des dunklen Flusses Kamp, gemeinsam mit Martha, zahlreichen Besuchern und Gästen wie Susanne Wenger und stets begleitet von Schäferhunden!”
Um Anmeldung zur Veranstaltung unter veranstaltungen@nitschmuseum.at wird gebeten.
Bustransfer Wien - Mistelbach - Wien
Ein Unkostenbeitrag für den Bustransfer von 6,00€ ist im Vorfeld zu überweisen. Für Informationen zur Buchung senden Sie ein Mail an veranstaltungen@nitschmuseum.at