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Aus unserer Reihe „Film.Künstler: Über die Kunst im Film“:
CARAVAGGIO (OV) von Derek Jarman
Eine Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien.
Zum Film:
Derek Jarmans sehr spezielle Aneignung Caravaggios ist einer der ungewöhnlichsten, spannendsten und provokantesten Künstlerfilme aller Zeiten. Caravaggio erscheint darin als Teilnehmer eines polysexuellen Liebesdreiecks, in dem das Leben und die Kunst zusammenfließen.
“Derek Jarman verfilmt 1986, jenem Jahr, in dem er als HIV-positiv diagnostiziert wird, das Leben des ersten großen Malers des italienischen Frühbarock: Michelangelo Merisi, der sich nach seinem Geburtsort Caravaggio nennt. In Form einer experimentellen Annäherung beleuchtet der bedeutende britische Filmemacher vor allem den Aspekt eines Künstlers, der zwischen der Welt seiner Förderer und Gönner und jener seiner mittellosen Modelle hin- und hergerissen ist, letztlich in allen sozialen Sphären zum Außenseiter wird und am Ende einer ungewollt durch ihn ausgelösten Intrige zum Opfer fällt.” (film.at)
“Jarman, selber ein abtrünniger Maler, erinnert sich an Caravaggio: an eine Möglichkeit, einen Lebensentwurf des sechzehnten Jahrhunderts. Betreiben die Kulturfilme des europäischen und die Schicksalsdramen des amerikanischen Kinos bestenfalls antiquarisch geschöntes Nacherzählen, so wählt Jarman jene Form des Angedenkens, die Nietzsche als ‘monumentalische Historie’ bezeichnet hat. Er arbeitet an dem Monument Caravaggio, als müsse er es vollkommen neu erfinden. In der fremden Existenz entziffert Jarman die eigene, zur Anschauung, zur Kunst geläutert. CARAVAGGIO ist kein Lebensbericht, eher die Beschreibung einer Form.” (Die Zeit)
