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Grußworte: Heinz Fischer
Begrüßung: Matthias Beitl
Zur Ausstellung: Birgitta Bader-Zaar, Remigio Gazzari, Gabriella Hauch, Veronika Helfert, Maria Mesner, Corinna Oesch, Johanna Zechner
Moderation: Johanna Gehmacher
Musik: Schapka
Die Eröffnung wird durch eine Gebärdensprachedolmetscherin unterstützt.
Mit der Gründung der Republik vor 100 Jahren wurde ein wesentlicher Schritt für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen beschlossen: das Frauenwahlrecht. Das interdisziplinäre Projekt „frauenwahlrecht.at“ thematisiert als Teil der Republiksfeierlichkeiten diesen gesellschaftspolitischen Meilenstein und beleuchtet die politische Partizipation von Frauen von 1848 bis heute.
1918 wurde nach der Proklamation der Ersten Republik das direkte, allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht ohne Unterschied des Geschlechts beschlossen. Damit konnten am 16. Februar 1919 bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung erstmals alle Frauen wählen und als Kandidatinnen politischer Parteien gewählt werden. Davon ausgeschlossen waren Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft, aber etwa auch Prostituierte. Um das Wahlverhalten der neuen Staatsbürgerinnen beobachten und statistisch erfassen zu können, wurden – in Wien bis in die 1990er Jahre – farblich unterschiedliche Kuverts verwendet. Der Einführung des allgemeinen Wahlrechts voran ging ein jahrzehntelanger, internationaler Kampf von Frauenrechtsaktivistinnen und mit ihnen verbündeten Männern aus verschiedenen politischen Lagern.
Die Einführung des Frauenwahlrechts bedingte tiefgreifende Veränderungen in vielen Bereichen der Gesellschaft. Diese werden als „Orte des Frauenwahlrechts“ in der Ausstellung vorgestellt – hundert Jahre, nachdem die ersten Frauen am 4. März 1919 als Abgeordnete in die Parlament eingezogen: das Vereinslokal, die Straße oder der Arbeitsplatz. Diese Orte waren und sind Kristallisationspunkte der politischen Auseinandersetzung und der gesellschaftlichen Praxis.
Archivmaterialien wie Parlaments- und Landtagsprotokolle, audiovisuelle Quellen und persönliche Objekte eröffnen vielfältige Perspektiven auf Motivationen, Erfahrungen und den Alltag von Frauen, die während der letzten hundert Jahre politisch agierten. Die Handlungsspielräume von Frauen – als Aktivistinnen, Wählerinnen und Politikerinnen – werden ebenso in den Blick genommen wie das Staatsbürgerin-Sein und Wählen-Gehen. Gezeigt werden darüber hinaus Ausschlüsse und Verfolgungen, aber auch die Teilhabe von Frauen während der Aussetzung des Wahlrechts im Austrofaschismus und Nationalsozialismus.
Im Rahmen des Projektes “frauenwahlrecht.at”
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