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Denkmalsinn und Gegensinn Event
GABRIELE DOLFF-BONEKÄMPER (TU Berlin)
Denkmalsinn und Gegensinn - Die Neue Wache von K. F. Schinkel in Berlin (1815-1818)
Die „Neue Wache“, 1815-1818 anstelle eines älteren Wachlokales errichtet, war von Anfang an ein Bau mit doppeltem Zweck: Sie sollte das 100 Mann umfassende königliche Wachbataillon beherbergen und zugleich als Denkmal für den 1815 errungenen Sieg über das Napoleonische Heer verstanden werden.
Außen Siegestempel, innen Kaserne, verkörperte die Neue Wache als Ganze die militärische Stärke und die Präsenz der königlichen, später der Kaiserlichen Autorität. Mit dem Ende des Kaiserreiches zerfiel diese Einheit. Das Gebäude war nur noch ein Denkmal. In dieser Eigenschaft wurde die Neue Wache im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrfach neugestaltet und neu gewidmet, jeweils im Sinne des herrschenden politischen Systems.
Die mehrfachen Sinn- und Gegensinn-Setzungen sind konstituierend für den hohen und komplexen Denkmalwert des Bauwerkes. Dies wird im Vortrag näher expliziert.