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Stadt Streifen #1: Last Days in Shibati

Urbanismus Architektur Film Screening
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Sonntag 20. Jänner 2019

Alles neu bei der Architekturfilm-Matinee im Filmcsino: Die Architektur-bis-Stadt Sonntags-Matinee wird von Cinema dérive kuratiert und heißt jetzt “Stadt Streifen”. Das Kollektiv von dérive – Zeitschrift für Stadtforschung lädt zu filmischen Streifzügen durch den städtischen Raum und unsere gebaute Umwelt – immer auf der Suche nach dem Status Quo und der Zukunft unserer Gesellschaft. Die erste Reise führt nach China.

Stadt Streifen #1
LAST DAYS IN SHIBATI
Hendrick Dusollier | CH/FR 2017 | 60 min | OmU
Einführung: Elke Rauth, anschließend Publikumsgespräch

In der chinesischen Metropolregion Chongqing leben 30 Mio. Menschen auf einer Fläche so groß wie Österreich. Die tiefgreifende Stadterneuerung ersetzt die alten Viertel im Zentrum mit rasender Geschwindigkeit durch Wolkenkratzern aus Glas und Stahl. Die staatliche Planung lässt kaum Widerstand zu. „Last Days in Shibati“ nimmt uns mit auf einen ebenso berührenden wie witzigen Streifzug durch den letzten verbliebenen Stadtteil kurz vor dem Abriss. Wir lernen mit Filmemacher Hendrick Dusollier das Leben und die Menschen in Shibati kennen, die sich über das Interesse des Europäers wundern: „Das hier ist nicht mehr China. Deine Bilder sind falsch. Was du zeigst, ist nicht die Realität.“ Denn die Zukunft heißt längst „Moonlight City“, ein schillerndes Shopping Center am Rande des Viertels.

Der Dokumentarfilm zeichnet ein meisterhaftes Porträt der ungezügelten Modernisierung Chinas auf dem Weg zur Weltmacht – und die daraus entstehenden Kollateralschäden. Anstatt eine Momentaufnahme der rasenden Bautätigkeit zu liefern, widmet sich Hendrick Dussollier liebevoll den Menschen des alten Stadtteils, die nicht in die Modernisierungspläne der Zentralregierung passen. Dussolliers Interesse gilt dem nachbarschaftlichen Leben in den alten engen Gassen von Shibati und den Stimmen aus dieser Welt am Rande der Zerstörung. Wir treffen den siebenjährigen Zhou Hong, der uns durch das Geflecht der Gassen bis an die Grenze zur neuen Stadt führt, Herrn Li oder die außergewöhnliche Xue Lian. Allesamt Betroffene der zwangsweisen Umsiedelung in eine Moderne, für die sie selbst wenig Bedarf haben.

Trotz der Sprachbarriere und der anfänglichen skeptischen Verwunderung über den Europäer freundet sich Dusollier langsam mit den Bewohnern und Bewohnerinnen an. Er teilt über viel Monate ihren widerständigen Alltag, mit dem sie sich gegen den Abriss und die Umsiedelung stemmen. Der Filmemacher hält den allmählichen Abbau des Stadtteils fest und siedelt schließlich mit den Bewohnern um – in eines der unzähligen anonymen Hochhäuser in einem fernen Vorort.

„Last Days in Shibati“ ist ein feinfühliges Porträt der schrankenlosen Stadterneuerung und ihrer sozialen Verwüstungen durch den chinesischen Staats-Kapitalismus. Für seinen Dokumentarfilm wurde Hendrick Dussollier mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Archiv-Screenshot:

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