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69 Tage Volksherrschaft im Garten Event
In einem 80 Meter langen, leerstehenden Gewächshaus im Floridsdorfer Donaufeld hat das KünstlerInnenkollektiv Club Real einen einjährigen demokratiepolitischen Feldversuch gestartet. BesucherInnen können die wachsende Installation bis Herbst 2019 täglich bei einer Audiotour erleben. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, vor Ort als ParlamentarierInnen, GärtnerInnen oder MitstreiterInnen mitzumachen.
Programm:
1. Feierlicher Umtrunk zum Jubiläum 69 Tage Volksherrschaft im Garten
2. Vorstellung der neuen Parlamentsmitglieder des Parlaments der Organismen
3. Auslosung der Spezies die im Frühjahr 2019 Asyl in der Volksherrschaft im Garten beantragen werden
4. Volksbefragung zu vorliegenden Entwürfen des Denkmals für 20.000 Salatköpfe
JENSEITS DER NATUR_Volksherrschaft im Garten verwirklicht eine Gartendemokratie als künstlerisch-politisches Experiment und wachsendes Denkmal im öffentlichen Raum.
Die aktuelle Tendenz zum starken Mann in der Politik provoziert die Frage, wo dieser in jedem/jeder von uns agiert und was es für Alternativen gibt. Um die Suche nach Antworten nicht nur abstrakt anzugehen sondern auch erfahrbar zu machen setzt das Projekt bei der Selbstwahrnehmung jedes/jeder Einzelnen als GärtnerIn an. Vom Blumenkasten auf dem Balkon bis zum königlichen Barockgarten genießen GärtnerInnen die Rolle der ungestörten Machtausübung in Ihrem Reich: Sie sind dort die KönigInnen, die DiktatorInnen. Das zeigte sich z.B. in der Performance-/Filmreihe Gartenpolitik (Club Real 2017). Dieser Erfahrung stellt sich das Projekt JENSEITS DER
NATUR_Volksherrschaft im Garten mit einer radikalen Gegenbehauptung, die die Beteiligten in einem demokratiepolitischen Feldversuch zusammenbringt, der Verwirklichung einer Gartendemokratie. Der Projektort liegt im Zielgebiet Donaufeld im 21. Wiener Gemeindebezirk, ein Stadtentwicklungsgebiet in Sichtweite der Donau. Es steht stellvertretend für Debatten über notwendige Veränderungen in der wachsenden Stadt Wien. Durch das Kunstprojekt wird eine bewachsene Brachfläche unter einer großen Gewächshausruine, in der Folge der Garten, zu einem Ort der öffentlichen Auseinandersetzung über Fragen des Zusammenlebens und Möglichkeiten kollektiver Nutzung. Dass diese Ruine ein architektonisch hochwertiges Symbol für die gartenkulturelle Tradition des Stadtteils darstellt, macht das Projekt hier besonders bedeutsam.
Der Garten wird über ein Jahr hinweg als Gartendemokratie gestaltet. Inmitten des Bauwerks wird eine Plattform zum Gartenparlament: auf einer verkleinerten Abbildung des umliegenden Gartens werden die vorhandenen Lebewesen von RepräsentantInnen vertreten. Club Real öffnet die Demokratie für alle nichtmenschlichen Organismen wie Pflanzen, Tiere, Pilze und Bakterien. Dadurch sollen neue Perspektiven der Wahrnehmung, neue Formen der Gestaltung von Politik und Solidarität möglich werden. Die KünstlerIinnen arbeiten mit ExpertInnen, AnwohnerInnen, lokalen Initiativen und BesucherInnen der Veranstaltungen zusammen. Je nach ihren Interessen und Ressourcen werden diese als RepräsentantInnen u. Gesetzgebende, Exekutive, Justiz oder Publikum in das Projekt eingebunden.