DOG_men 1 Event

eine performative 75 Stunden Installation
11.11.2018 ab 11 Uhr bis 14. 11. 14 Uhr

Performer und Choreograph Daniel Aschwanden setzt seinen
Performance Zyklus „DOG_men, neue Körper, Mythen und die Stadt“
in Kollaboration mit dem EXTRA Raum fort.

Die Arbeit kreist um Themenstränge flüssiger Identitäten, wie sie
nicht nur durch physische Migrationsbewegungen entstehen,
sondern auch via Grenzverschiebungen durch die Einflüsse
digitaler Medien, Biomedien und die Datafizierung öffentlicher
Sphären. Aschwanden setzt 4000-jährige Mythen am Beispiel der
Hunde-Menschen ins Verhältnis zu zukunftsweisenden,
wissenschaftlichen Gegenwartsmythen und spielt mit Fiktionen
von biomediatisiert produzierten, hybriden Körpern. Er bezieht
sich auf Geschichten der (Hunde-)Menschen Monster, die als
mythische und kultische Wesen ebenso die unkontrollierbare Wildheitdes Tieres personifizieren, wie die Möglichkeit seiner Zähmung.Sie sind Ausdruck eines Gegensatzes von Natur und Kultur. Der Körper wird zum Platz, an dem Fragen von Natur und Kultur, Zeitlichkeit und Bewusstheit verhandelt werden. Über „neue“ Körper und imaginäre Tiere formuliert Aschwanden die fiktionale Klammer eines phantastischen „Anderen“. Im Ansatz, die Stadt als Bühne zu verstehen und sowohl Profis wie auch Laien einzubinden, werden unterschiedlichste StadtbewohnerInnen angesprochen und einbezogen.

Jeannot Schwartz experimentiert mit Greifverformungen durch die
menschliche Hand. Über Auftrag und Abtrag verdichtet er Greifideen sukzessiv zu nachgreifbaren Formen, zu einem taktilen Werkzeug. Eine dieser Greifideen stellt er Daniel Aschwanden zur Verfügung. Es geht um eine Form, welche sich von der offenen, entspannten Hand ableitet. Das eigentümlich an dieser Form ist, dass sie Hund bzw. Tier erinnert, obwohl sie vollumfänglich und abstandslos von der menschlichen Hand abgelöst bzw. geprägt wurde. Daniel Aschwanden performt, choreografiert diese Form als ein taktiles Werkzeug zur Rekonstruktion und Interaktion
mit der entspannten Hand. Auch die Besucher_innen sind eingeladen, sich selbst taktil zu orientieren.

In Exkursen wird die diskursive Landkarte um den Ansatz des theoretischen Tieres erweitert, den Elena Peytchinska und Thomas Ballhausen entwickelt haben.

Katharina Gsöllpointner spricht über Musica Canis und bezieht sich dabei auch auf die von Oswald Wiener aufgenommenen und beschriebenen Hundegesänge.

Die Performance Künstlerin und Schriftstellerin KT Zakravsky referiert zum Thema der Dogmen, welche das Tierische definieren und es vom Menschlichen separieren. Und auch darüber, wie sich diese Dogmen verschieben, durch jüngste Erfolge der Wissenschaft, die in Theorie und Praxis den Weg bereitet,
neue Körper und eben vielleicht Hybride zu kreieren. Welche neuen Dogmen könnte das rufen? Wie erschüttert das die Dogmen jetziger Identitätspolitiken?

Tägliche Exkursionen führen in den öffentlichen Raum, in Institutionen, zu Privatpersonen. Sie dürfen gerne mitkommen! Die Suche öffnet sich speziell dem Kontakt mit Hunden und Hundebesitzer-innen.

Exkurse:
11.11. 20 h Thomas Ballhausen, Elena Peytchinska
12.11. 20 h Katharina Gsöllpointner
12.11. 21 h Lissie Rettenwander / Gesangsintervention
13.11. 20 h K T Zakravsky
12.11. Linus Miller / Klanginstallation
Exkursionen:
11.11. 14 h / 22 h
12.11. 08h / 14 h / 22 h
13.11. 08h / 14 h / 22 h
14.11. 08h /
Adresse: Extra-Raum Fenzlgasse 5/5 1150 Wien