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Lost in Europe: in the wake of Britain’s inner emigration Event

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Von Donnerstag
18. Oktober
2018
bis Freitag
09. November
2018
19:00
Bildende Kunst Eröffnung Gruppenausstellung

Projektkurator: Richard Appignanesi; On site Kuratorin: Gülsen Bal

Mit Raphael Appignanesi; Bruce Barber; Haim Bresheeth & Yosefa Loshitzky; Joan Key; Oliver Ressler, Murray Robertson; Gregory Sholette; Amikam Toren; Margret Hoppe

Venue: Mekan 68
Neustiftgasse 68/1, 1070 Wien

Thematischer Überblick:

Thema 1: Innere Emigration
Großbritannien begab sich zum Unfrieden aller auf den Weg der Abspaltung von der Europäischen Union. Die Folgen einer nationalistisch geprägten Abspaltung waren historisch stets problematisch und unvorhersehbar – eine selbsterfüllende Prophezeiung von Understatement, um es schlicht auszudrücken.
Das Ausstellungsprojekt setzt sich primär nicht mit pro- oder anti- Brexit Fragen auseinander, sondern mit dem seltsamen fait accompli, dass Großbritannien nun den Weg der inneren Emigration geht.
Diese innere Emigration bezog sich in der Geschichte vor allem auf die Situation einiger deutscher SchriftstellerInnen, KünstlerInnen und MusikerInnen, die trotz ihrer Opposition zum Nationalsozialismus nach 1933 in Deutschland blieben.
Die innere Emigration der Gegenwart konstituiert sich tatsächlich im Brexit. Natürlich handelt es sich dabei um eine andere Situation, bei der der Aspekt der moralischen Fragwürdigkeit, der früher 1933 mit individuellen Entscheidungen verbunden war, nicht zum Tragen kommt, oder doch?

Thema 2: Lost in Europe
Kein Zweifel, meine streitsüchtige Terminologie aus der dunklen Geschichte wirft ihren Schatten quer über die Nation. Der zentrale Aspekt lautet – für jene KünstlerInnen und SchriftstellerInnen, die auf die Einladung reagieren wollen – Stellung zu der Frage zu nehmen: Wohin wird diese innere Emigration Großbritannien führen? So paradox dies erscheinen mag, irgendwohin Lost in Europe.

Thema 3: Fast Amerika
Separatismus ist von der Angst vor einem gewaltigen Zusammenstoß geprägt, der unausweichlich in unseren globalen Umständen sozialer, kultureller und ökonomischer Ungleichheit inhärent ist. Die größte Mischform kultureller Ambiguitäten und direkt ausgeübter Macht ist Amerika – der weitreichende Amerikanische Traum – auch wenn dieser mittlerweile sehr geschmälert wurde. „Fast Amerika“ meint unsere eigene sich immer weiter ausbreitende Küste. So klang dies in meinem heimatlichen, separatistischen Quebec der 1960er-Jahre:

                              Dans ma ville grise de Presqu' Amérique
                             Je m'ennuie
                             [...]
                             Un pouce et demi en haut des Etats-Unis,,,

                             In my grey city of Nearly America
                             I grow bored
                             [...]
                             An inch and a half up from the United States...

Presqu’ Amerique, „Fast aber nicht ganz Amerika“, wie der Dichter und Chansonnier Robert Charlebois aus Quebec ironisch beklagt, ist auf der Karte „ein paar Zentimeter von den USA entfernt“, und nur eine Fingerbreite von der kulturellen und ökonomischen Auslöschung.

Diese Ausstellung wurde von Richard Appignanesi und Gülsen Bal konzipiert und fällt mit dem Erscheinen einer Sonderausgabe des Kunstmagazins Third Text zusammen (publiziert von Routledge Taylor & Francis Group, UK) mit demselben Titel, Lost in Europe: in the wake of Britain’s inner emigration, herausgegeben von Richard Appignanesi. Gülsen Bal ist außerdem Mitglied des Beratungsgremiums von Third Text.

 
Archiv-Screenshot:

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