Dieses Arschloch wird videoüberwacht

Bei der Arbeit handelt es sich um ein interaktives, multimediales Kunstobjekt.
Eine 2 teilige Arbeit des Künstlers Andres Torres, Mitglieder des H is the Shit Kollektivs.
Eine 3D Figur steht auf dem Plattenspieler, auf welchem sie sich unentwegt dreht, während sie von der Miniüberwachungskamera gefilmt wird. Das aufgenommene Bild wird von dem darunter
platzierten Fernseher live wiedergegeben.

In dem Moment, in dem sich der/die Zuschauer/in dem Objekt zum Betrachten nähert, wird auch er/sie von der Kamera dabei festgehalten. Es entsteht ein Überraschungsmoment, da sich die gefilmte Person auf dem Fernseher selbst sieht, allerdings nicht unmittelbar begreift, wie das Bild entsteht und die Überwachungskamera aufgrund ihrer Größe nicht sofort entdeckt. Es ist dieser kurze Moment der Orientierungslosigkeit, der den/die Betrachter/in dazu veranlasst, sich der Arbeit näher zu widmen, um die verschiedenen Ebenen begreifen zu können.

Die Weiterführung der Arbeit, in einem zweiten Teil, besteht aus der Präsentation der Dokumentationen der Besuchern/innen.
In diesem Teil wird deutlich, dass jeder Betrachter der Arbeit selbst zur Arbeit wird, diese dadurch mitgestaltet.

Es wurde sowohl der intime Moment des Betrachtens einer künstlerischen Arbeit in einem Ausstellungskontext dokumentiert, als auch die individuelle Reaktion auf das kurze Gefühl der
Orientierungslosigkeit. Dadurch bekommt dieser Teil der Arbeit etwas Voyeuristisches und trotz der Masse an Aufnahmen entsteht, durch das Präsentieren jeder gefilmten Person ein eigener Moment
der Intimität.
Der Künstler ist anwesend.

Am 19.9.2018 um 20:30 Uhr wird es eine Live Act-Performance mit Michael René Sell und Anna Marie Schepansky geben.