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Finissage: Heimat als unheimliche Idylle Event
Gruppenshow
David MERAN, Micheldorf/Wien
Andrea MÜHLBACHER, Leibnitz/Graz
Hans FRAUENSCHUH, Salzburg/Wien
Felix NOLTING, Friesland/Wien,
Mila SOFTIC, ehem. Jugoslawien/Wien
Oksana ZMIYEVSKA, Krim/Wien,
Vernissage: 11. Juli 2018, 19 Uhr
Finissage: 18. Juli 2018, 19 Uhr
Heimat als unheimliche Idylle
Die Ausstellung hinterfragt die Imagination “Heimat” - Diese wird noch immer allzu gerne und in nahezu jeder Kultur als nationale Selbstverständlichkeit verherrlicht - als etwas Zugehöriges, Vertrautes, Großartiges und als das Selbstgefühl stabilisierende
Idylle betrachtet, die es gegen das Fremde zu verteidigen gilt. Dieser präventive Schutzmodus erlaubt den kritischen Blick nicht.
?Heimat? ist im psychoanalytischen Sinne die Sehnsucht nach dem Verlorenen. Sigmund Freud beschreibt in seinem Essay Das Unheimliche (1900) eben dies als das Heimliche, Verdrängte, dessen Ort das Unbewusste ist. Das Fremde ist so gesehen im Eigenen, im Inneren. Die Grenze zwischen dem Heimatlichen und dem Unheimlichen ist dort unscharf. Und schwindelerregend.
Diesem hochaktuellen und gesellschaftlich brisanten Begriff ?Heimat” nähern wir uns auf unbehagliche Art und Weise. Mit rätselhaften, unsauberen, schillernden oder konfliktreichen Erfahrungen und Gedanken beschreiben wir ihn im künstlerischen
Ausdruck. Die ausgestellten Arbeiten diskutieren den Heimatbegriff in der Begrenzung und der Auflösung des Eigenen und Fremden, sie zeigen heimatliche Zerwürfnisse und die Heimkehr des Verdrängten, und setzen sich mit der Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Heimatlosigkeit und dem Fremden in uns selbst auseinander, und nicht zuletzt provozieren sie kritische Überlegungen zu gesellschaftlichen Normen.
Wir laden ein zur Solidarisierung im Unbehagen - das Licht geht aus, es wird ein Fest.
Mila SOFTIC
Kuratorin, Salon EXISTENZ