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Katharina Cibulka: As Long As The Art World Is A Boy's Club I Will Be A Feminist Event
Kunstinstallation am Baugerüst der Akademie der bildenden Künste Wien
Es sprechen:
Eva Blimlinger, Rektorin Akademie der bildenden Künste Wien
Vertreter_in BIG (angefragt)
Katharina Cibulka, bildende Künstlerin und Filmemacherin
Als weitere Station des Projekts SOLANGE der Performance- und Media-Künstlerin Katharina Cibulka wird am 18. Juli 2018 um 11.00 h an der Akademie der bildenden Künste Wien eine weitere Kunstinstallation mit dem englisch sprachigen Slogan AS LONG AS THE ART WORLD IS A BOYS’ CLUB, I WILL BE A FEMINIST, eröffnet. Es ist eine Fortsetzung jener Projekte die Cibulka bereits an verschiedenen Baustellen in Tirol gezeigt hat.
Die Akademie der bildenden Künste Wien ist nicht nur die erste und einzige Universität in Österreich, die mit Eva Blimlinger als Rektorin und zwei Vizerektorinnen von einem weiblichen Rektorat geleitet wird, sondern sie gilt generell österreichweit, aber auch in Gesamteuropa, als Vorzeigeinstitution für Geschlechtergleichstellung und aktive Frauenförderung.
?Jahrhundertelang waren Frauen in der bildenden Kunst als Kunstschaffende nahezu nicht vorhanden. Der Zugang auf Kunstakademien und in Ateliers war ihnen oftmals nur als Modelle für Maler und Bildhauer gewährt. Erst in den letzten Jahrzehnten erobern sie sich ihren Platz in der Kunstwelt, sowohl als Künstlerinnen als auch als Galeristinnen oder Direktorinnen großer Museen. An der Wiener Akademie der bildenden Künste Wien studieren schon mehr Frauen als Männer und auch bei den Unterrichtenden hat sich das Geschlechterverhältnis eingependelt und bezogen auf Europa und die USA ist sie die einzige Universität mit einem Frauenanteil von über 50 Prozent. Dennoch ist der Weg an die Spitze noch lange, denn der Kunstmarkt wird noch immer von Männern dominiert.? sagt Blimlinger.
Mit diesem Projekt von Katharina Cibulka will die Akademie nun während der Sanierung des Hauptgebäudes am Schillerplatz in diesem Sinne ein feministisches Statement als sichtbares Zeichen setzen und zu Diskussionen anregen.
Katharina Cibulka nutzt die großflächigen Textilien der Baunetze, um Slogans einzusticken, die die anhaltende Notwendigkeit feministischer Forderungen verdeutlichen. Durch die Methode des Bestickens wird die berufliche Männerdomäne des Baugewerbes buchstäblich durchdrungen und neu besetzt. Radikal und gleichzeitig subtil werden inhaltlich relevante gesellschaftliche Aussagen veröffentlicht. Inspiration war ein Interview, das die Journalistin und Autorin Angelika Hager mit der berühmten britischen Künstlerin Tracey Emin für das Nachrichtenmagazin profil 2015 geführt hat.
?Wie lange müssen wir uns noch für Feminismus einsetzen? Haben wir den Gipfel der Emanzipation bereits erreicht? Wie lange bist du Feminist_in??, fragte Katharina Cibulka im Vorfeld der Aktion Menschen aus ihrem Umfeld. Die so generierten Sätze, die die Themenfelder Vereinbarkeit Beruf und Familie, sexuelle Belästigung, Gehaltsschere/Doppelbelastung, Macht und Diskriminierung sowie Respekt zum Inhalt haben, werden noch bis zum Winter dieses Jahres an verschiedenen Baustellen in Tirol sichtbar sein und an der Akademie während der gesamten Sanierung bis zur Rückübersiedelung 2020.
Cibulka: “Diese wichtige Botschaft an einem so präsenten Ort in Wien und gleichzeitig meiner ehemaligen Ausbildungsstätte zu enthüllen, markiert einen Höhepunkt meiner SOLANGE Serie. Hunderttausende Reisende aus aller Welt besuchen die Hauptstadt im Sommer - es wäre einfach wunderbar, wenn neben Stephansdom, Riesenrad oder Secession plötzlich auch diese Installation zu einer temporären Sehenswürdigkeit Wiens werden würde! Deswegen haben wir uns auch dazu entschlossen, diesen Text in Englisch einzusticken. Während die Kunstuniversität eine Art Vorreiter_innenrolle beim Thema Gleichberechtigung einnimmt, müssen am internationalen Kunstmarkt noch sehr viele Hürden überwunden werden, bis Männer und Frauen auf Augenhöhe stehen, denn die Arbeit männlicher Künstler wird auch heute noch viel höher bewertet, als die der Frauen.”
Baustellen Tirol:
Bienerstr. 10, Innsbruck, ab 28. Februar, Dauer: 2 Monate, Bauträger: IIG, Die Immobiliengesellschaft der Stadt Innsbruck
Landeck: Schrofensteinstraße 7, ab Kalenderwoche 10, Bauträger: Alpenländische Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft
Innsbruck: Reichenauerstraße 43, bis Ende Juli 2018, Bauträger: NEUE HEIMAT TIROL
Andreas-Hofer-Straße, Ecke Müllerstraße 23, Innsbruck, ab Sommer 2018, Bauträger: Planet Immobilien
Zurzeit wird an zwei Projekten in München und Zürich gearbeitet.
Katharina Cibulka, geb. 1975 in Innsbruck, ist bildende Künstlerin, Filmemacherin, Projektentwicklerin für künstlerische und nachhaltige Prozesse. Ab 2004 studierte Cibulka an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Peter Kogler, Kaucyilla Brooke und bei Carola Dertnig, bei der sie im Februar 2010 im Fach Performative Kunst ihr Diplom machte. Außerdem absolvierte sie Lehrgänge and der Schule für künstlerische Photographie in Wien und an der New York Film Academy.
SOLANGE ist in Zusammenarbeit mit Vivian Simbürger und Tina Themel entstanden.