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Forbidden Whispers. Laibach and North Korea Event
Anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung der koreanischen Halbinsel trat im August 2015 die Gruppe Laibach im nordkoreanischen Pjöngjang mit zwei aufeinanderfolgenden Konzerten auf. Morten Traavik, ein norwegischer Regisseur, Aktivist und Künstler, drehte zu diesem Anlass mit Laibach den Dokumentarfilm Liberation Day, der Anfang 2017 uraufgeführt wurde. Während der Konzerttournee und der Dreharbeiten zum Film ist viel an fotografischem Material – sowohl von dokumentarischem als auch autorischem Wert – entstanden, das von Teammitgliedern, Kameramännern und den Fotografen Jean Valnoir, Jure Tepina und Joerund Pedersen aufgenommen wurde. Bei dieser Gelegenheit stellt sich der legendäre Eigentümer des Musiklabels Mute, Daniel Miller, ansonsten ?Patron? der Gruppe Laibach, erstmals in einer etwas anderen Rolle, nämlich als Fotograf, dem weltweiten Publikum vor.
Dieses Ausstellungsprojekt reicht jedoch über das dokumentarische Material hinaus, das vor dem Hintergrund der Konzertauftritte und Dreharbeiten entstanden ist. Die dabei aufgenommenen Bilder bieten zahlreiche Einblicke in den Alltag der Menschen und Orte, die im Westen selten zu sehen sind. Nordkorea ist nämlich immer noch schwer zugänglich; es ist äußerst schwierig, in diesem Land Fotos zu machen, da für praktisch jede Aufnahme eine Genehmigung erforderlich ist. Besonders aufmerksam beobachtet werden die Mobilität und das Verhalten von Ausländern, die zwar ein Touristenvisum erteilt bekommen, jede Art von Aufnahmen jedoch im Voraus vereinbaren müssen. Natürlich wären Laibach nicht Laibach (dabei ist das gesamte Team gemeint), wenn sie diese Regeln strikt einhalten würden. Der Einfallsreichtum der Expeditionsteilnehmer legt viele originelle Aufnahmen an den Tag, die noch nicht öffentlich gezeigt worden sind und zweifellos das Interesse eines breiten Publikums wecken werden.
Der Untertitel der Ausstellung lautet Laibach UND Nordkorea und deutet darauf hin, dass es in dieser Ausstellung nicht nur um Laibach geht. Den zweiten Teil der Ausstellung bildet nämlich ein fotografisches Werk, das bei anderen Gelegenheiten in Nordkorea entstanden ist. Es ist vor allem das Ergebnis der Beharrlichkeit und des Pragmatismus dreier professioneller und künstlerischer Fotografen, denen es in den letzten Jahren gelungen ist, Einreise- und Aufnahmegenehmigungen für Nordkorea zu erhalten. Dazu gehören der slowenische Fotograf Matja? Tan?i?, die kanadische Autorin Nathalie Daoust und der deutsche Fotograf Martin von den Driesch. Ihre Bilder von Nordkorea präsentieren nicht nur originelle fotografische Ansätze der Autoren, sondern auch einzigartige technische Leistungen.