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Finissage Cathérine Lorent & Serge Ecker: Transitus Immobilis - Der Untergang des Abendlandes

Bildende Kunst Finissage Performance
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1 Termin
Freitag 8. Juni 2018
8. Juni 2018
Fr
19:00
Finissage Cathérine Lorent & Serge Ecker: Transitus Immobilis - Der Untergang des Abendlandes

Fi­nis­sa­ge mit Per­for­mance: Frei­tag 8.6.2018, 19 Uhr

Die neu­en Tem­pel ha­ben schon Ris­se, künf­ti­ge Rui­nen.
Blixa Bar­geld (Ein­stürzen­de Neu­bau­ten)

Mit dem Wan­der­pro­jekt
TRAN­SI­TUS IM­MO­BI­LIS?DER UN­TER­GANG DES ABEND­LAN­DES
ha­ben Ser­ge Ecker und Ca­thé­ri­ne Lo­rent ihre Ko­ope­ra­ti­on ge­star­tet, die mit der ers­ten Prä­sen­ta­ti­on im Kunst­raum am Schau­platz / Wie­ner Art Foun­da­ti­on be­ginnt.

Ihre Ar­beit ist eine künst­le­ri­sche Re­ak­ti­on auf den mit der Mor­pho­lo­gie der Welt­ge­schich­te emp­fun­de­nen Ekel an­ge­sichts der Re-In­stru­men­ta­li­sie­rung, der De­mons­tra­ti­on von un­de­mo­kra­ti­schen Ide­en als Se­rum ge­gen den mo­ra­li­schen und so­zia­len Nie­der­gang. Ge­pflegt durch eine spon­ta­ne Ro­man­ti­sie­rung, die mit ei­nem er­neu­er­ten po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen Be­wusst­sein ver­bun­den ist, ver­folgt er neue krea­ti­ve Wahr­neh­mun­gen, die sich in meh­re­ren Fa­cet­ten aus­drücken.

TRAN­SI­TUS IM­MO­BI­LIS ist aus ei­ner la­tei­ni­schen ju­ris­ti­schen Phra­se ?Im­mo­bi­lia si­tum se­quun­tur? ab­ge­lei­tet die so­viel be­deu­tet, dass ?un­be­weg­li­che Din­ge ih­rem Platz fol­gen?, zu­gleich ist er vom Ti­tel der zwei­tei­li­gen Haupt­ar­beit des deut­schen Pri­vat­ge­lehr­ten Os­wald Speng­ler (1880-1936) in­spi­riert. War­um die­se Re­fe­renz?

Heu­te wie­der ak­tu­ell aus dem Gift­schrank ge­fal­len, be­schreibt der Ti­tel DER UN­TER­GANG DES ABEND­LAN­DES ei­nen Zu­stand des Über­gangs, der die Her­aus­for­de­rung der bei­den jun­gen Bi­en­na­lis­ten be­flügelt, die Räu­me und Zwi­schen­räu­me zu er­for­schen, mit ihm Kunst­wer­ke, Per­for­man­ces zu schaf­fen, fer­ner noch eine öf­fent­li­che In­ter­ak­ti­on als Platt­form zu gründen, um ihn schließ­lich we­gen sei­nes ro­man­ti­schen und anti-dog­ma­ti­schen Cha­rak­ters we­gen als Na­men für eine so­zia­le Skulp­tur ver­wen­den.

Ecker, der Lu­xem­burg 2016 mit sei­ner Ar­beit TRA­C­ING TRAN­SI­TI­ONS auf der Ar­chi­tek­tur­bi­en­na­le in Ve­ne­dig ver­trat, ver­folgt in ei­nem mehr­di­men­sio­na­len An­satz das Spiel mit den phy­si­ka­li­schen Zu­stän­den. An­ge­sichts der Ab­wer­tung des Hand­werks oder auch der ma­nu­el­len Ar­beit im All­ge­mei­nen, der Aus­la­ge­rung von Pro­duk­ti­ons­stand­or­ten und der Vir­tua­li­sie­rung, ver­sucht er den My­thos 3?D?Druck und an­de­re tech­no­lo­gi­sche Meis­ter­leis­tun­gen un­se­rer Zeit zu ent­thro­nen. Ecker re-ap­pro­priert und syn­the­ti­siert das Rea­le, hin­ter­fragt die Au­then­ti­zi­tät, manch­mal auch mit ei­nem zy­ni­schen Un­ter­ton. Was bleibt von ei­nem Ob­jekt nach dem mul­ti­me­dia­len Trans­fer Real- Vir­tu­ell-Real noch übrig? Da­bei be­wegt er sich zwi­schen dem For­ma­lis­mus und dem un­durch­dring­li­chen As­pekt von Fas­sa­den und Tex­tu­ren, ver­gleich­bar mit den Ag­gre­gat­zu­stän­den und dem Aus­tausch wie etwa in der Al­che­mie.

Dies bil­det wie­der­um ein wich­ti­ger Kon­ver­genz­punkt mit Lo­ren­t?s Ar­beit, die mit ih­rer viel­fäl­ti­gen Durch­drin­gung der Bild­ele­men­te auf ei­nen Hang zum Thea­tra­li­schen weist und die überg­rei­fen­de Ver­bin­dung der Künste wie etwa in ih­rem Pro­jekt RE­LE­GA­TI­ON, das 2013 auf der Kunst­bi­en­na­le in Ve­ne­dig erst­mals öf­fent­lich ge­zeigt wur­de. Ihre in­stal­la­ti­ve Ar­bei­ten schei­nen zu­nächst we­nig mit ih­rer meist ba­ro­cken, ro­man­ti­schen Zeich­nung oder tra­shi­gen Ma­le­rei ge­mein zu ha­ben, glie­dern sich bei nä­he­rer Be­trach­tung je­doch bruch­los in ihr Oeu­vre ein. Weist auf ei­nen Hang zum Thea­tra­li­schen und die überg­rei­fen­de Ver­bin­dung der Künste. Denn sie be­han­deln ei­nes der zen­tra­len The­men der Künst­le­rin, die Me­lan­cho­lie, und über­tref­fen in ih­rer Mys­tik noch die sur­rea­lis­tisch-al­le­go­ri­schen Bil­der und Skulp­tu­ren trotz ih­rer mo­der­nen, ge­ra­de­zu mi­ni­ma­lis­ti­schen Er­schei­nung.

Ecker und Lo­rent ha­ben sich nicht nur der Neu-in­ter­pre­tie­rung der Idee ei­nes sinn­li­chen Ge­samt­kunst­werks ver­schrie­ben, son­dern auch be­stimm­te Kunst­wer­ke in Zu­sam­men­ar­beit ge­schaf­fen. Wie etwa der ?Ca­rya­thon?, eine 3-D ge­druck­te Plas­tik, ein Hy­brid zwi­schen ei­ner an­ti­ken Ca­rya­ti­de und ei­nem Lo­r­ent­schen Herm­aphro­di­ten-Le­via­than aus Ke­ra­mik so­wie eine Edi­ti­on ei­ner in­dus­tri­ell her­ge­stell­ten guss­ei­ser­nen Ka­min­plat­te auf der zwei Ar­bei­ter, männ­lich und weib­lich ein Wap­pen mit ge­kreuz­ten Bei­len in Pol­ka­dot-Op­tik fei­er­lich prä­sen­tie­ren, das Gan­ze ge­tra­gen von ei­nem Ban­ner mit dem Leit­spruch des Hau­ses der Lu­xem­bur­ger ?Je main­ti­en­d­rai? – ?ich wer­de durch­hal­ten?, von Ecker drei­di­men­sio­nal hoch­ge­scannt aus Lo­r­ents he­ral­di­scher Zeich­nungs­vor­la­ge in Se­pia­tu­sche.

Das Wan­der?La­bor der bei­den Künst­ler hat sich nun­mehr jetzt auf den ge­mein­sa­men Weg ge­macht: Die nächs­ten Prä­sen­ta­tio­nen in eu­ro­päi­schen Haupt­städ­ten sind be­reits in Pla­nung.

Archiv-Screenshot:

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