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Mara Mattuschka - La Vie En Rose Event
Die neuesten Gemälde der Malerin, Film- und Theatermacherin Mara Mattuschka werden ab 17. Mai 2018 in der Knoll Galerie Wien zu sehen sein. Im Mittelpunkt der ausgestellten Werke steht nicht mehr die Künstlerin in unterschiedlichen Identitätskonstruktionen und aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben, sondern nicht identifizierbare Androgyne, betrachtet ?durch die rosarote Brille?. Mara Mattuschka zeigt die Schönheit mit dem naiven, nicht wertenden Blick einer Malerin.
Die Gestalten treten in unterschiedlichen Posen und Einstellungen auf die imaginäre Bühne des Bildes, um ihre Seele durch den Körper und die Mimik zum Ausdruck zu bringen. Die meisten Akteure entfalten sich alleine, wenn niemand sie beobachten kann. Ihre Posen erwecken aber den Eindruck, dass sie gerade spielen und die Aufmerksamkeit auf sich richten möchten.
Die androgyne, rosahaarige Hauptfigur des Bildes ?La Vie En Rose? ist in einer frontalen Ansicht und unter Frontlicht zu sehen, wodurch ihr selbstsicheres Auftreten verstärkt wird. Der rosafarbene Umhang wird enthüllt und es steht der Selbstinszenierung nichts mehr im Wege. Bei einer weiteren Figur werden die Geschlechtsmerkmale in den Fokus gestellt. Der Mann trägt hohe Schuhe, die seine Identität zu verdeutlichen scheinen. Er ist der zeitgenössische Dorian Gray, ein narzisstischer Hipster, der vielleicht gerade der Malerin Model sitzt. Auf einem anderen Bild ist der Zuschauer Teil der Komposition. Eine einsame mutierte Gestalt wird von einem Hund betrachtet. Die Tier und die groteske Figur liegen im Rampenlicht. Dadurch wird deutlich, dass der animalische Blick der Protagonist des Gemäldes ist.
Das Licht wird in Mara Mattuschkas Gemälden wie im Theater und Film eingesetzt, es verleiht den Dargestellten ihren Charakter und Mehrdeutigkeit. Sie sind keine Portraits, sondern Repräsentationen allgemein gültiger Gefühle und der menschlichen Seele. Die unterschiedlichen Identitäten weisen auf die Buntheit unserer Gesellschaft und die angenommenen Rollen der Menschen hin. Gleichzeitig rücken die Unterschiede durch den neugierigen und offenen Blick der Künstlerin in den Hintergrund.
Die Motive des Theaters und die verschiedenen Identitäten werden in dem neuesten Film Mara Mattuschkas in einem weiteren Medium ausgearbeitet. Der philosophische Traktat “Phaidros” von Platon dient als Vorlage des Filmes. Die Themen Liebe, Freundschaft und Verführung werden in der spannenden Kulisse eines Queer-Lokals und eines Theaters unter die Lupe genommen.
Die unterschiedlichen Kunstgenres entstehen aus der gleichen kreativen, schöpferischen Aufregung und beinhalten die Beruhigung nach der erzielten Harmonie. Am Ende des Prozesses spielt ein einzelner ruhiger Ton im Kopf der Malerin und während der Ausstellung ertönt Edith Piaf in den Ohren der ZuschauerInnen.