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Sebastian Koch / Anna Meyer Event
Sebastian Koch
a one, a two, a one two three four
25.04.?29.05.2018
Es liegt ein ganz offensichtlicher ernsthafter Witz in den Bildern Sebastian Kochs, der durch das Ausformulieren der Linie auf der Leinwand zum Ausdruck kommt. Eine gemalte Fläche wird durch eine Linie gestört, die Linie scheint nur soweit formuliert, bis es zu einem Dialog zwischen Fläche, Linie und Bildraum kommt. Koch betreibt dieses Spiel solange, bis diese Liniengefüge zu Assoziationen mit etwas außerhalb des Bildes liegenden anregen. Die Linien werden zu Zeichen, die wir nicht eindeutig zuordnen können. Aber eine leise Ahnung hat jeder Betrachter, sie reift nur nicht zu einer konkreten Form in unserer Vorstellung, obwohl die Linie eine ganz konkrete Form annimmt. Wenn diese Malerei dann noch mit einer Rahmenleiste versehen wird, die den Rand der Leinwand sichtbar macht, so lenkt er unseren Blick auf die Materialiät der Malerei. Aber gleichzeitig verweist die Rahmung auch auf die Malerei der 50er Jahre und auf eine Zeit, als der abstrakte Expressionismus einen Wendepunkt der Malerei einleitete: Von der Projektionsfläche zum Materialkonstrukt. Koch fasst die Malerei als Konstruktion von Material auf, aber auch als Träger von Zeichen die auf ein ?außen? verweisen – mit dieser doppelten Konnotation eröffnet Koch ein Spiel der Zeichen, die in ihrer Lesbarkeit ganz im Sinne der Semiotik immer auch rätselhaft und uneindeutig bleiben und nicht einen gewissen Witz entbehren. (Harald Krejci)
Sebastian Koch
Biographie / Biography:
1986 Geboren in Vorarlberg, A. / Born in Vorarlberg, A.
Lebt und arbeitet in Wien und Litschau / Lives and works in Vienna and Litschau. 2006 Education for corporate design. 2007-2012 Academy of Fine Arts Vienna. 2010 Residency of Open Source Gallery in New York. Co-founder and editor of the the comic magazine “Franz The Lonely Austrionaut?. Part of the band Rambo Rambo Rambo.
Anna Meyer
Haus-Tiere
25.04.?29.05.2018
Bei mehreren Aufenthalten in Graz und Umgebung machte Anna Meyer Fotos, Zeichnungen und erste Bildskizzen. In ihrem Atelier in Wien übertrug sie dann einige der Motive in größere Formate und dreidimensi- onale Architekturmodelle. Manche der von ihr gemalten Objekte tauchen in der Aus- stellung Graz Architektur auf, andere sind Hinzufügungen der Künstlerin.
Anna Meyer setzt bei den Übergangszonen zwischen Haus, Tier und Mensch an, bei hybriden Architekturen. In ihren Malereien und Modellen wird die Wand zur Haut, das Gerüst zum Knochen, das Haus menschen- ähnlich, aber auch umgekehrt die Haut zur Wand, die Knochen zum Gerüst und?der Mensch zum Haus. Meyer fokussiert Gebäude mit amorphem Charakter, wie etwa die Mensa der Schulschwestern von Huth/ Domenig oder das Kunsthaus Graz von Cook und Fournier. Beim Haus Zusertal von Szyszkowitz + Kowalski sieht es auf den ersten Blick fast so aus, als wäre dieses mit einer Art Nabelschnur mit dem Umfeld verbunden. Doch die von Meyer dargestellte Gegenwart ist alles andere als rosig; sie mutet eher apokalyptisch an. Vertraute Elemente werden größenmäßig und farblich verfremdet und auch übersteigert. Idyllische rücken neben bedrohliche Szenarien, der freundliche Außerirdische erweist sich letzt- endlich als wenig freundlich, wenn zu lesen ist: ?Hi, ich schaff euch alle.? In den Objekten wird das Prinzip der Hybridität zwischen Mensch, Tier und Haus, zwischen Malerei und Architektur noch deutlicher, wenn Meyer aus Verpackungen – leeren Wasserflaschen, Cremetiegeln – tier- ähnliche Architekturmodelle baut und diese malerisch überarbeitet. Die Wahrnehmung von (urbaner) Realität ist in den Malereien, Objekten und Installationen von Anna Meyer durch Überlagerungen verschiedener Elemente einer globalen Konsumkultur und drohendem gesellschaftlichen Verfall charakterisiert. (Barbara Steiner)
Anna Meyer
Kurze Biografie / Short Biography:
Geboren 1964 in Schaffhausen (CH), lebt in Wien (AT) Born in 1964 in Schaffhausen (CH), lives in Vienna (AT).
Ausstellungen und Projekte ( Auswahl) / Exhibitions and projects (selected): 2017 Graz Architektur. Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten, Kunsthaus Graz, AT; Digitale Wesen befahlen, Galerie mera, Schaffhausen; Weiche Profile, Kunstraum Weikendorf; Art in Public Space Lower Austria; Curated by, Krobath Wien (group exhibition); 2016 Stupid Painting, Stop your Sobbing Kluckyland, Vienna; 2015 Sein oder Online, Krobath Berlin; 2013 Time Wounds all Healers, Galerie Maçka, Istanbul; Paint to Politain 2, Jesuitenfoyer, Vienna; Angestellt in der Firma Welt, Cham- ber of Labour, Vienna, outdoor billboard; 2011 PAINT TO POLITAIN, NACHKRISENMALEREI, Kunstverein Schaffhausen/ Galerie mera.