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Treibgut: Was vom Kino übrig bleibt Event
19.00
Was vom Kino übrig bleibt 1
Filme von Curt McDowell, Robert Aldrich, Otto Rippert, Mika Taanila u.a.
21.00
Was vom Kino übrig bleibt 2
His Nibs
1921, Gregory La Cava
Einführung Olaf Möller
Anlässlich der von Sandro Droschl und Norbert Pfaffenbichler konzipierten Ausstellung Was vom Kino übrig blieb, zu sehen im Grazer Künstlerhaus, widmen wir diesen Abend schwerpunktmäßig Fundstücken und Werken, die aus nicht realisierten bzw. gescheiterten Projekten hervorgingen. Denn selbst Filme, die nicht zustande kommen, produzieren Film – Skizzen und Fragmente, die neben dem Stückwerkwust existieren, den der Zeitfraß mit sich bringt, hier verkörpert durch Homunculus, 5. Teil: Die Vernichtung der Menschheit.
Robert Aldrichs The Greatest Mother of ’Em All etwa blieb im Finanzierungsstadium stecken. Vom Animationsfilmvorhaben Le Couple insatiable wiederum existieren allein diese Näherungsskizzen. Piej?ras klimats wäre wahrscheinlich ein Meisterwerk des sowjet-lettischen Kinos geworden – wenn nicht Behörden die Produktion gestoppt und das Material fast vollständig zerstört hätten; achtzehn Jahre später nahm sich Rolands Kalni?? die noch aufzufindenden Reste vor und gestaltete aus ihnen einen Zenotaph für seine verlorenen Illusionen. Mika Taanilas Doppelprojektionswunder Täydellisen pimennyksen vyöhyke schließlich lässt hoffen: Selbst aus den Resten eines gescheiterten wissenschaftlichen Experiments kann noch Schönheit werden – dito aus einem abgebrochenen Spielfilm ein delirierendes Metakino-Feuerwerk wie Gregory La Cavas His Nibs, in dem Chic Sale die gesamte Menschenschar, welche ein Kinopublikum ausmacht, spielt – und zudem einen Part in He Fooled ’em All innehat, dem Film auf der Leinwand. Letzterer besteht dann wieder aus Fragmenten von Al Christies unvollendetem A Smart Aleck (1920), die Löcher im Gewebe stopft das tratschende Publikum.