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Tête-à-Tête: Erforschung des Bewegungsradius am Praterstern Event
Tête-à-Tête. Bewegungs-/?Aktions-/?Interventionsradius Praterstern
Akademie der bildenden Künste Wien (Judith Huemer und Ursula Maria Probst)
Kunst ist essentiell für unsere Gesellschaft. Durch die künstlerischen Projekte von Tête-à-Tête wird am Praterstern ein neuer gesellschafts- und sozial relevanter Impuls gesetzt. Exemplarisch soll das Projekt dazu dienen, aufzuzeigen, dass an Transitzonen auch Orte der Kunst und Kreativität nötig sind, um gegenüber dem kommerziellen (austauschbaren) Geschehen in Bahnhof-Einkaufszentren die Seele der Stadt präsent werden zu lassen. Wir realisieren Kunst nicht im Sinne von Funktion übernehmen - hier gilt es von der Stadt-Regierung adäquat aktiv zu werden - vielmehr wollen wir eine ?Parallelwelt? initiieren, die irritiert, verwundert, interessiert, mit der Intention, dass es so zu einem Miteinander kommen könnte. Wichtig ist dabei, die ortsspezifische, historische und soziale Entwicklung wahrzunehmen, sich darauf einzulassen.
Als Start des einjährigen Projektes Tête-à-Tête wurde im Rahmen des Akademie-Rundganges 2018 eine rituelle Umbesetzung des Pratersterns zu einem Glitzerstern durch die performative Installation PROZESS/ON von Cosima Roth, Evi Jängle und Daphne von Schrader vorgenommen. In Form einer Prozession, die von den Bildhauerateliers in der Kurzbauergasse 9, 1020 Wien zum Praterstern verlief, wurden via Megaphon manifestartig Texte verlesen. Eigens von den Studierenden produzierte Outfits wurden auch PassantInnen angeboten und diese zum Mitmachen aufgefordert. Die feierliche Einladung zu einer zeremoniellen Prozession mündete auf dem Praterstern, wo unter Beteiligung aller der Festzug eine glitzer-ritualisierte Neugeburt des Pratersterns zelebrierte.
?Der prozesszierlichen Prozess/on zum Praterstern war ein figürliches Treiben gewidmet worden, dessen Kombattanten in ritualisierter, nach entsprechenden Regeln verlaufender Bahn einem feierlichen Umzug entsprach, um den Spass zu heiligen jenseits von konzeptueller Überbedeutung. Die Parade enthielt eine theophorische Reliquie, deren Herkunft unbestimmt schien, die aber den Teilnehmern eine Bescherung besonderer Art schenkte. Die Heiligkeit der Prozess/on sollte sich auf die sakramentische Auslegung prozessieren, sodass die Interpretation jedem selbst obliegt und nur in Träumen prophezeit werden kann.? (Evi Jängle)
Die Musik und Choreographie der Live-Performance NOTHING LAST?S FOREVER von Elli Brandauer befasste sich mit gesellschaftlichen Befindlichkeitsstudien. Dabei erfuhren die Zuschauer_innen durch Sound- und Körperformances eine Dynamik von hypnotischer Wirkung.
?Im Zuge der Projektplanung für Tête-à-Tête entstand die Idee, den Praterstern im Rahmen des Akademierundganges 2018 als Platz für eine Performance zu nutzen. Dieser Ort ist tagtäglich hoch frequentiert, Menschen überqueren ihn, Menschen arbeiten hier, Menschen kommen und gehen. Umso interessanter, sich direkt in die Mitte zu platzieren, und die Reaktionen abzuwarten. Während der Konzipierung der Performance, stand die Frage im Raum, welche Themen die Generation der ?Millennials? heute beschäftigen: Schnelllebigkeit, Unsicherheit, Oberflächlichkeit, Austauschbarkeit, Automatisierung, Einsamkeit, Machtlosigkeit, Bewegung, Angst, Ungewissheit, Distanz, Vergänglichkeit und der Homogenisierung der Gesellschaft. Die Performance sollte keinen Lösungsvorschlag anbieten, sondern Distanz zwischen Publikum und DarstellerInnen nehmen. Sie sollte zeigen, wie sich die junge Generation, die Subkultur von heute oftmals fühlt. Mit welchen Problemen und Gedanken sie konfrontiert sind. Der menschliche Körper und die Aktionen, die während der Performance ausgeführt werden, stellen die Verbindung zu den oben genannten Themen her.? (Elli Brandauer)