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From Sea to Dawn / Nächste Türe läuten!

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Eröffnung
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1 Termin
bis Samstag 10. März
30. Jän. 2018 -
Sa 10. März 2018
19:00
From Sea to Dawn / Nächste Türe läuten!

Hauptgalerie
Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh, Hesam Rahmanian - From Sea to Dawn
Die Künstler werden bei der Eröffnung anwesend sein.

?Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh, Hesam Rahmanian - From Sea To Dawn? zeigt Teile eines fortlaufenden Projektes, bestehend aus Videos, Malereien, Zeichnungen, Textkunst, Fotografien und gefundenen Objekten. Impulsgeber für das Projekt sind Medienberichte über Migration. Ziel ist es, die BetrachterInnen zu ermutigen, Zeuge dieser Geschehnisse zu werden und darüber nachzudenken.

Die typische Arbeitsweise der Künstler ist es, ?Kreaturen? mit eigenem Charakter zu schaffen. Die definierten Persönlichkeiten dieser Wesen, nehmen im kreativen Prozess Gestalt an – oft in einer spontanen Auseinandersetzung mit Alltagsgegenständen. Durch das Schaffen dieser Individuen entsteht ein organisches Ökosystem von Objekten, welches wiederum durch jene Individuen beeinflusst wird. In ?From Sea to Dawn? lösen die Performance-Requisiten Assoziationen zum Leben von MigrantInnen aus: Mylar-Folie, Kunststoffflaschen, Taschenlampen und die allgegenwärtigen orangefarbigen Schwimmwesten – Gegenstände, die zu Masken, Torsos, Prothesen und Klammern umgestaltet werden.

Die Animationsvideoarbeit ?From Sea to Dawn? (2016?17) verarbeitet Nachrichtenbilder, die die Reise von MigrantInnen durch Europa zeigen. Vertraute Bilder werden mit Übermalungen verzerrt - Darstellungskonventionen des Westens, vor allem der sentimentale, romantisierende Pathos durchbrochen. Durch Verwendung von Symmetrie, Flachheit, Verzerrung und Humor wird die Geschichte der Reise von MigrantInnen in einer visuellen Sprache des Ostens neu erzählt.

Dieselben Strategien finden in ?Where?s Waldo? (2016?17), einer Serie kollektiver Zeichnungen, Verwendung. Geschichten von MigrantInnen werden gesammelt und destilliert, in ?groteske Girlanden? gewunden, um die sensorischer Wirkung der Körper zu verstärken. Die Künstler beschreiben diese Werke als ?ein Hochwürgen, ein Speien und ein Wiederaufnehmen, ein Wiederkäuen – wie bei einem Philosophen – oder bei einer Kuh.?

?Unfaithful Poems? (2013?17) ist eine Serie von Zeichnungen und Malerei, die auf Fragmente von Poesie reagieren. Dieser Text wurde von den Künstlern als ?nicht getreue? subjektive Neuverfassung einer iranischen ?Wallfahrtsballade? aus dem 20. Jh. in Auftrag gegeben, um die Geschichte eines Migranten in der Gegenwart wiederzugeben. Das Projekt entfaltet sich inmitten einiger großer Bilder. Die Künstler beschreiben ihre auf Pigment beruhende Arbeit als ?Nicht-Bilder?, die im negativen Raum des Mediums erzeugt werden, wobei die traditionelle expressive Ausrichtung auf das Ich des einzelnen Künstlers dezentriert wird – was auch Ziel ihres ?kreatürlichen? kollektiven Prozesses ist.

Ramin Haerizadeh (geb. 1975, Teheran), Rokni Haerizadeh (geb. 1978, Teheran) und Hesam Rahmanian (geb. 1980, Knoxville) leben und arbeiten seit 2009 in Dubai. Sie plädieren für eine bestimmte Form von Kooperation, die nicht den individuellen Charakter der Künstler unterdrückt. Die Keimzellen ihrer Sprache bildeten sich 1999 im Iran. Ihre Praxis zeigt eine Neudefinition des Kollektivs, da sich ihre Gruppe stets vergrößerte und Freunde, Schriftsteller und Künstler aufnahm. Bezüge zur Populärkunst und etablierten Kunst und auch ?das, was als marginalisiert, abgenutzt, falsch, durcheinander, nutzlos und als selbstverständlich gilt? finden Eingang in ihren Arbeiten. Ihre Arbeitsweisen unterscheiden sich stilistisch, während politischer und sozialer Kommentar inhärent subversiv in der gemeinsamen Reflexion zur Geltung kommt. Ihre Ausstellungen geben Einblick in ihre tägliche Praxis, die sie als ein Ritual des gemeinsamen Lebens und Arbeitens beschreiben.

***
Parallel wird im Showroom folgende Ausstellung zu sehen sein:

Bruno Gironcoli, Hans Schabus - Nächste Türe läuten!

In NÄCHSTE TÜRE LÄUTEN! verwandelt Schabus den Showroom der Galerie Krinzinger in eine abgeschlossene Raumsituation: der Boden der Galerie wird mit Teerpappe verkleidet, die Türen geschlossen, so dass ein eigenständiges/unabhängiges Universum entsteht. Neben der Raumintervention werden zwei Skulpturen von Hans Schabus zu sehen sei. Hierbei handelt es sich um Objekte, die an alltägliche Gebrauchsgegenstände erinnern, aber surreal entfremdet sind und so auf die Beuys?sche Aufladung von Materialien mit bestimmten Bedeutungsinhalten anspielen, die für sein Gegenüber Bruno Gironcoli von großer Bedeutung waren.

Für die gemeinsame Präsentation mit seinem Professor wählte Hans Schabus eine Arbeit von Gironcoli aus, die über einen langen Zeitraum von mehr als zehn Jahren von 1968 bis 1977 entstand und mehrmals überabeitet wurde.
?Xinox? gehört mit zu den letzten installativen Arbeiten Gironcolis und nimmt eine Sonderstellung im Oeuvre des Künstlers ein.

Archiv-Screenshot:

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